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Julius Schmidt

Eskimojade

 

Es lebt´ in dulci jubilo

in Grönland einst ein Eskimo.

Der liebt voll Liebeslust und Leid

die allerschönste Eskimaid,

und nennt in Garten sie und Haus

bald Eskimiez, bald Eskimaus

 

Im wunderschönen Eskimai

spazieren gingen froh die zwei,

geschminkt die Wangen purpurrot

wie's mit sich bringt die Eskimod

und setzten sich ganz sorgenlos

ins wunderweiche Eskimoos.

 

Still funkelte am Horizont

der silberklare Eskimond.

da schlich herbei aus dichtem Rohr

Othello, Grönlands Eskimohr.

In schwarzer Hand hielt fest den Dolch

der eifersücht'ge Eskimolch.

 

Und stach zwei- dreimal zu voll Wut

in frevelhaftem Eskimut.

Vom Dolch getroffen alle beid

sank Eskimo und Eskimaid.

Da rannt' im Sprunge des Galopps

herbei der treue Eskimops

 

Und biss mit seinen Zähnen stark

den Mörder bis ins Eskimark,

der bald, zerfleischt vom treuen Hund

für immer schloss den Eskimund.

So ward, das ist der Schlussakkord

gerächt der blut'ge Eskimord

und schaurig klingt von Norden her

noch heut'gen Tags die Eskimähr!

 

aus: Fliegende Blätter, Bd.90, Nr.2272 S.54f.

 

 

Die Zeichnungen zu Julius Schmidts Gedicht stammen von

Adolf Oberländer.

 

Adolf Adam Oberländer (1845-1923) war ein bayerischer Maler und Zeichner und Schüler von Ferdinand Piloty. Bekannt wurde er vor allem durch seine humoristischen Darstellungen.

 

 

Das gefährlichste

Möbelstück ist die

›Lange Bank‹,
das gefährlichste

Instrument die

›Alte Leier‹.
Abraham a Sancta Clara

Wer Trinken, Rauchen und Sex aufgibt,

lebt auch nicht länger.

Es kommt ihm nur so vor.
Sigmund Freud

Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
Gustav Mahler

Was wir brauchen,

sind ein paar verrückte Leute;

seht euch an,

wohin uns die Normalen gebracht haben.
George Bernard Shaw

Der Kluge lernt aus allem
und von jedem,
der Normale aus
seinen Erfahrungen und
der Dumme
weiß alles besser.
Sokrates
Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von allen.
Karl Valentin

Um ernst zu sein,

genügt Dummheit,

während zur Heiterkeit

ein großer Verstand unerläßlich ist.
William Shakespeare

Blüte edelsten Gemütes
ist die Rücksicht;
doch zuzeiten
sind erfrischend

wie Gewitter
goldne Rücksichtslosigkeiten.

Theodor Storm

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