BuchKult
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In Sommernächten am Fenster stehen,

einsam und still,

und dem Lied wandernder Gesellen lauschen,

das ist schön und befriedigend.

Und kommt leise Wehmut und

zartes Sehnen im Herzen auf,

so schmerzt das nicht,

sondern beglückt den,

der berufen ist, einsam zu sein.

Hans Gaefgen 1894-1939

 

Charles Hodge Mackie, La musica veneziana
Charles Hodge Mackie (1862-1920) war ein schottischer Künstler.

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Knud Baade, Evening Sky over Dresden
Knud Andreassen Baade (1808-1879) war ein norwegischer Maler.

Alfred Lichtenstein 1889-1914

Sommerabend

 

Faltenlos sind alle Dinge,

Wie vergessen, leicht und matt.

Heilighoch spült grüner Himmel

Stille Wasser an die Stadt.

 

Fensterschuster leuchten gläsern.

Bäckerläden warten leer.

Straßenmenschen schreiten staunend

Hinter einem Wunder her.

 

... Rennt ein kupferroter Kobold

Dächerwärts hinauf, hinab.

Kleine Mädchen fallen schluchzend

Von Laternenstöcken ab.

 

 

Paul Gustav Fischer, Summer Evening in Tivoli
Paul Gustav Fischer (1860-1934) war ein dänischer Maler.

Max Herrmann-Neiße 1886-1941

Nacht im Stadtpark

 

Ein schmales Mädchen ist sehr liebevoll

zu einem Leutnant, der verloren stöhnt.

Ein Korpsstudent mokiert sich, frech, verwöhnt,

und eine schiefe Schnepfe kreischt wie toll.

 

Ein Refrendar bemüht sich ohne Glück

um eine Kellnerin, die Geld begehrt.

Ein Abgeblitzter macht im Dunkel kehrt,

und eine Nutte schwebt zerzaust zurück.

 

Zwei Unbestimmte prügeln einen Herrn.

Mit Uniformen zankt ein Zivilist.

Ein Jüngling merkt, dass er betrogen ist

und zwei Verschmolzne haben schnell sich gern.

 

Ein starker Bolzen und ein Musketier

sind ganz in eine graue Bank verwebt.

Ein Gent an einem Ladenfräulein klebt,

ein greiser Onkel schnuppert geil und stier.

 

Ein Weib mit bloßem Kopf wird sehr gemein,

ein Louis lauert steif und rührt sich nicht.

Ein Frechdachs leuchtet jeder ins Gesicht,

und ein Kommis umfasst ein weiches Bein.

 

Es raschelt in den Sträuchern ungewiss

und etwas tappt auf einen steifen Hut.

Die Bäche liegen still wie schwarzes Blut,

und Bäume fallen aus der Finsternis.

 

Ein Johlen rollt die Straße hin und stirbt,

ein Wurf ins Wasser, irgendwo, ganz dumpf,

ein Mauerwerk wächst wie ein Riesenrumpf,

ein unbekanntes Tier erwacht und zirpt.

 

Zwei Männer flüstern einen finstern Plan,

ein welkes Wesen wehrt sich hoffnungslos,

ein Schüler hat ein Bahnerweib im Schoß,

im Teich zieht schwer ein ruheloser Schwan.

 

Und Sterne stolpern in die tiefe Nacht,

und Obdachlose liegen wie erstarrt,

und bleiern hängt der Mond, und hohl und hart

glotzt breit ein Turm, verstockt und ungeschlacht.

 

 

Amédée Marcel-Clement, A Summer's Night on the Promenade des Anglais, 1923
Amédée Julien Marcel-Clément (1873-1950) war ein französischer Maler.

Hugo Lissauer 1840-1910

Sommernacht

 

Milde war die Julinacht,

Als durch Waldes Mitten

Sie, bewegt von Spiel und Tanz,

Langsam heimwärts schritten.

 

Aus der Ferne schien Musik

Leise nachzudringen,

Und durch ihre Seelen zog

Ein melodisch Klingen,

 

Halb im Traume sah er sie

Leichten Fußes schweben,

Fühlte ihres Herzens Schlag,

Ihren Busen beben,

 

Fühlte ihres Auges Glüh’n,

Ihrer Stimme Leben, —

Tor, worauf besinnst du dich,

Geht sie nicht daneben?

 

Warum suchst nach Worten du,

Wo Gefühle siegen?

Horch! da ist ein Seufzerhauch

Ihrer Brust entstiegen. -

 

Düster hängt der Himmel zwar,

Wie ein mächtig Bangen,

Sieh! da ist ein Zwiegestirn

Leuchtend aufgegangen.

 

 

 

Frederick Cayley Robinson,

A Summer Evening
Frederick Cayley Robinson (1862-1927) war ein englischer Maler, Dekorateur und Illustrator.

Frida Jung 1865-1929

In der Sommernacht

 

Mit großen Augen blick ich in die Nacht.

Der Schmerz hält bei mir seine treue Wacht

und schaut mich an in tiefer, heiliger Ruh.

Der Sommerwind trägt durch mein Fensterlein

von reifen Ähren mir den Duft herein, –

und unter Tränen lächle ich dazu.

 

Ein banger Seufzer zittert durch die Flur.

Mir ist, als sänge leise die Natur

das Rätsellied vom Werden und vom Sein.

Geheimnisvoll weht es durch mein Gemach;

ich singe träumend ein paar Töne nach, –

und unter Tränen lächelnd schlaf ich ein.

 

 

Albert Edelfelt, Soirée d'été à Hammar's Repair Yard, 1885, Copenhague, Statens Museum for Kunst
Albert Gustaf Aristides Edelfelt (1854-1905) war ein finnlandschwedischer Maler und Graphiker.

Friedrich Theodor von Vischer 1807-1887

Wasser

 

Doch nun will ich dienen der Menschenhand,

In der Thäler sanftes, grünes Gewand

Will ich den silbernen Gürtel weben,

Will die frommen, hellen,

Plaudernden Wellen

Ruhig schlängelnd durch Gärten gießen,

Will schwatzend an Blumen vorüberfließen;

Der Hirsch, das Reh

Sollen aus meinen Fluten trinken

Und in holdem Weh,

Wenn die Sterne blinken,

Mag eine Jungfrau, die einsam wacht

In lauer Sommernacht,

Meinem Rauschen

Lauschen.

 

 

Peder Severin Kroyer, Boys bathing skagen summer evening, 1899
Peder Severin Krøyer (1851-1909), war ein norwegisch-dänischer Maler der Künstlerkolonie Skagen. Seine Werke sind überwiegend der impressionistischen Freilichtmalerei zuzuordnen.

Max Dauthendey 1867-1918

Und einmal steht das Herz am Wege still

 

Häuser und Mauern, welche die Menschen überdauern,

Bäume und Hecken, die sich über viele Menschalter strecken,

Dunkel und Sternenheer, in unendlich geduldiger Wiederkehr,

Kamen mir auf den Hügelwegen in der Sommernacht entgegen.

Nach der Farbe von meinen Haaren, bin ich noch der wie vor Jahren,

Nach meiner Sprache Klang und an meinem Gang

Kennen mich die Gelände und im Hohlweg die Felsenwände.

Viele Wünsche sind vergangen, die wie Sterne unerreichbar hangen,

Und einmal steht das Herz am Wege still,

Weil es endlich nichts mehr wünschen will.

 

 

Michael Ancher, Summer Evening at Skagen, the Fishermen Are Taking a Rest
Michael Peter Ancher (1849-1927) war ein dänischer Maler.

Anna Ritter 1865-1921

Des alten Mannes Sommertraum

 

Es huscht die Nacht vorbei auf leisen Sohlen,

Schwül weht ihr Athemzug zu ihm herauf,

Im Garten schließt der zitternden Violen

Lichtscheue Schaar die blassen Kelche auf.

 

Und in die Winde, die sein Haupt umkosen

Wie eine linde, weiche Frauenhand,

Mischt sich ein Duft von Heliotrop und Rosen,

Der süße Duft, den er so wohl gekannt.

 

Sie trug ihn einst, die er im Arm gehalten,

Die hingeschmiegt an seiner Brust geruht,

Er stieg empor aus des Gewandes Falten,

Aus ihres Hauptes gold'ner Lockenfluth.

 

Er war ihr eigen, wie der Nacht die Träume,

Und als sie längst sich seinem Arm entwand,

Zog noch der schwere Duft durch seine Räume

Ein Frühlingsgruß, da lang der Frühling schwand.

 

So lang ist's her! Die Jahre sind entschwunden

Er ward ein müder, freudeloser Mann,

Dem Keiner mehr den Rausch verblühter Stunden

Von der durchfurchten Stirne lesen kann.

 

Doch wenn die schwülen Sommerwinde wehen,

In's Fenster zieht des Heliotrops Duft,

Dann will ihr Bildniß ihm wie einst erstehen,

Dann steigt die Jugend aus der stillen Gruft.

 

 

Erik Henningsen, Summer evening with music
Erik Ludvig Henningsen (1855-1930) war ein dänischer Maler und Illustrator.

Leon Vandersee ?-1907

Sommernacht

 

Durch die laue Sommernacht

blasen Wandermusikanten –

fremde Lieder, die den Schlaf

jäh von meiner Wimper bannten.

 

Kommt ein Heimweh über mich,

fühle mich so glückverlassen,

denke deiner, der du fern

irrst in dunklen Großstadtgassen.

 

Leute, blast ein ander Lied –

eure Weise klingt nicht heiter,

und wenn ihr barmherzig seid,

dann geht weiter, ach, geht weiter –

 

 

Frederick Childe Hassam, Summer evening, 1886
Frederick Childe Hassam (1859-1935) war ein amerikanischer Maler des Impressionismus.

Emerenz Meier 1874-1928

Sommernacht

 

Wie lustig ist's im dunklen Wald,

Wenn Mondschein drüber lacht,

Der Sang der Burschen weithin schallt

In lauer Sommernacht!

 

Es zirpt die Grille dort am Bach,

Die Unke ruft im Teich,

Und übers Tal hin zieht gemach

Der Nebel schleierweich.

 

O gäbe man nur Freiheit mir

Und kecken Burschensinn,

Wie zög' ich froh durchs Waldrevier,

Durchs nachtumhüllte, hin!

 

Wie freut' ich mich des Lebens doch!

Wie hätt' ich Gott so lieb!

Ich dankt' ihm für das Reislein noch,

Das mir vom Frühling blieb.

 

Ich hätte Mut, durch alle Welt

Zu wandern mit dem Stab,

Zu wandern ohne Gut und Geld

Als froher, junger Knab.

 

Das Glück, das Schicksal zwäng' ich mir,

Mein Sklave müßt' es sein;

Und wollt' es lieber schmollen schier,

Ging' ich vergnügt allein.

 

So aber darf ich schüchtern nur

Durchs Kammerfenster spähn,

Darf lauschen nur der Kühnen Spur,

Die durch das Weltall gehn.

 

Darf lachen wohl, doch nicht zu hell,

Wenn Jugendlust mich neckt,

Darf weinen auch, doch nicht zu grell,

Wenn Leid und Schmerz mich schreckt.

 

Reicht, Mädchen, freundlich mir die Hand!

Nicht alle leidet ihr,

Doch zieht des Gleichgefühles Band

Euch unbewußt zu mir.

 

 

Richard Bergh, Nordic Summer Evening
Sven Richard Bergh (1858-1919) war ein schwedischer Künstler.

Hermann Lingg 1820-1905

Sommerabend

 

Wie hab' ich diese Sonntagsruhe gern,

Wenn alles still ist ringsum auf den Gassen!

Die Türen zu, die Häuser ganz verlassen,

Ein Brunnen rauscht, es kräht ein Hahn von fern –

Auf einmal zuckt der Blitze greller Schein,

Der Sturmwind braust, es ächzt die Wetterfahne,

Wir sind allein,

Nur Blumendüfte wehn zu uns herein

Durchs Gittertor der alten Steinaltane.

 

Hier trennt uns nichts mehr, trautes Kind!

Mag um uns her, was will, geschehen,

Wir lassen still die Zeit vorüberwehen

Und bleiben immer, wie wir heute sind:

Vertieft in uns, im seligsten Verein,

Und nichts mehr gibt es, was an Trennung mahne.

Wir sind allein,

Und Blumendüfte wehn zu uns herein

Durchs Gittertor der alten Steinaltane.

 

John Collet, Moonlit night with pair of lovers, 1770
John Collet or Collett (1725-1780) war eim englischer Maler.

Josef Weinheber 1892-1945

Sommer

 

Geliebte, gib mir deine Hand.

Der Weg liegt weit.

Schwarz steigt und schwer des Waldes Wand.

 

Die Büsche, die im Abend stehn,

sind bang bereit.

Das sanfte Land erwartet wen.

 

Die Sterne hangen hoch und fern

auf Nacht gereiht.

Der leuchtendste ist unser Stern.

 

Die dunkle Wiese schauert fromm.

Es ist die Zeit.

Es rauscht das Blut. Geliebte, komm!

 

 

 

Daniel Ridgway Knight, Sommerabend
Daniel Ridgway Knight (1839-1924) war ein US-amerikanischer Maler.

Adolf Schults 1820-1858

Sommerabend

 

Mit meiner Liebsten saß ich in der Laube

Und lispelnd sagt' ich ihr, wie ich sie liebe;

Im nahen Neste girrte süß die Taube.

 

Die Sterne stimmten hoch am Himmelsbogen,

Der stille Vollmond war heraufgestiegen:

Glühwürmchen gaukelnd durch die Lüfte flogen.

 

Und unaufhörlich blinzelten die Sterne

Neugierig durch das Rosendach der Laube,

Als wüßten sie wer drinnen gar zu gerne.

 

Den kleinen Spähern war das Laub zu dichte;

Der helle Mondschein aber schlich sich sachte

Herein und spielt' in ihrem Angesichte.

 

Die Liebste aber, hatte lang' geschwiegen:

Und als ich, sie zu küssen, mich wollt' neigen,

Sah ich sie schlummernd mir im Arme liegen.

 

 

Edvard Munch, Summer Evening, Kopenhagen, SMK
Edvard Munch (1863-1944) war ein norwegischer Maler und Grafiker des Symbolismus.

Christian Morgenstern 1871-1914

Hochsommernacht

 

Es ist schon etwas, so zu liegen,

im Aug der Allnacht bunten Plan,

so durch den Weltraum hinzufliegen

auf seiner Erde dunklem Kahn!

 

Die Grillen eifern mit den Quellen,

die murmelnd durch die Matten ziehn;

und droben wandern die Gesellen

in unerhörten Harmonien.

 

Und neben sich ein Kind zu spüren,

das sich an deine Schulter drängt,

und ihr im Kuß das Haar zu rühren,

das über hundert Sterne hängt ...

 

Es ist schon etwas, so zu reisen

im Angesicht der Ewigkeit,

auf seinem Wandler hinzukreisen,

so unaussprechlich eins zu zweit

 

 

Aksel Waldemar Johannessen, Sommernacht, ca. 1920
Aksel Waldemar Johannessen (1880-1922) war ein norwegischer Grafiker, Bildhauer und Maler des Expressionismus.

Richard von Schaukal 1874-1942

Sommerabend in der Vorstadt

 

Dämmernd liegt der Sommerabend

Über Wald und grünen Wiesen;

Goldner Mond, im blauen Himmel,

Strahlt herunter, duftig labend.

 

An dem Bache zirpt die Grille,

Und es regt sich in dem Wasser,

Und der Wandrer hört ein Plätschern

Und ein Atmen in der Stille.

 

Dorten an dem Bach alleine,

Badet sich die schöne Elfe;

Arm und Nacken, weiß und lieblich,

Schimmern in dem Mondenscheine.

 

 

 

Harold Harvey, A Summer Evening - Evelyn
Harold Harvey (1874–1941) war ein britischer Künstler.
 

Paul Ernst Köhler 1880-1914

Sommerabend

 

Ob das des Sommerabends Wesen ist?

Die offene Seele lauscht dem dunklen Lied,

Das eine Nachtigall vor Sehnsucht weint,

Und eine Grille geigt verliebt im Ried.

Ich hauche: Kommt denn niemand, der mich küßt?

 

Ob das des Sommerabends Wesen ist? …

Die Liebe lockt: "Gib dich mir ganz! Gib! Gib!" …

Der letzte Laut erstirbt. Heimlich geeint

Hat sich der Liebste traulich mit dem Lieb …

Zu mir allein kommt niemand, der mich küßt.

 

 

James Tissot, La Rêveuse dit aussi Soirée d'été, um 1876, Paris, Orsay
James Tissot (1836-1902) war ein französischer Maler und Grafiker.

Ernst Blass 1890-1939

Sommernacht

 

Das Sternbild vor mir heißt »Der große Bär«.

Und von den Menschen seh ich nur die Schatten

Und hör sie trällern nur die dummen, platten

Kupletchen, die da schwärmen vom Begatten

Und daß das das allein Reelle wär.

 

Durch stille Hauche keucht ein Katerschrei.

Doch Wolken wölben sich monumental

Da vorne, urhaft, wie ein Grönlandswal.

Und ohne Schicksal sitzt ganz groß und kahl

Der Mond vor seiner Riesenstaffelei.

 

 

Newell Convers Wyeth, Nightfall, 1945, Brandywine River Museum of Art
Newell Convers Wyeth (1882-1945) war ein US-amerikanischer Maler und Illustrator.

Martin Greif 1839-1911

Hochsommernacht

 

Stille ruht die weite Welt,

Schlummer füllt des Mondes Horn,

Das der Herr in Händen hält.

 

Nur am Berge rauscht der Born

Zu der Ernte Hut bestellt

Wallen Engel durch das Korn.

 

 

 

Oscar Björck, Summer Evening, Skagen
Gustaf Oscar Björck (1860-1929) war ein schwedischer Genre- und Porträtmaler.
 

Heinrich Heine 1797-1856

 

Dämmernd liegt der Sommerabend

Über Wald und grünen Wiesen;

Goldner Mond, im blauen Himmel,

Strahlt herunter, duftig labend.

 

An dem Bache zirpt die Grille,

Und es regt sich in dem Wasser,

Und der Wandrer hört ein Plätschern

Und ein Atmen in der Stille.

 

Dorten an dem Bach alleine,

Badet sich die schöne Elfe;

Arm und Nacken, weiß und lieblich,

Schimmern in dem Mondenscheine.

 

 

 

John Simmons, Midsummer Night
John Simmons (1823–1876) war ein britischer Miniaturmaler und Illustrator.
 

Otto Julius Bierbaum 1865-1910

Traumsommernacht

 

Sommernacht, Traumsommernacht ...

Die Brunnen rauschen leise,

Die Trauerweide wiegt sich sacht;

Nun steigt der Mond in voller Pracht

Empor zur Wolkenreise.

 

Traum und Frieden ...

Was hienieden

Unruhvoll das Herz verstört,

Senkt sich in des Traumes Tiefen.

Und der Ruhe Geigentöne,

Die in Tages Lärme schwiegen,

 

In der heißen Helle schliefen,

Seelentiefe, seelenschöne,

Kommen nun heraufgestiegen,

Werden nun gehört.

 

Sommernacht, Traumsommernacht ...

Ein Rauschen lieb und leise,

Die Seele wiegt sich süß und sacht

Nach ihrer Geigenweise:

 

Traum und Frieden ...

Hingeschieden

Alles was uns traurig macht.

Sterne glimmen,

Wolken schwimmen,

Und das Märchen ist erwacht.

 

 

Alfred de Breanski Jr., Summer Evening, Canterbury
Alfred de Breanski Jr. (1877-1957) war britischer Maler.

Friedrich Wilhelm Weber 1813-1894

In der Sommernacht

 

Nun rasch hinaus in die Sommernacht;

Die Wolken wandern so sacht, so sacht,

Die Blätter säuseln so leise.

Die Rose neigt zu der Lilie sich:

„Du Reine, du Feine, wie lieb' ich dich!"

Und küßt sie heimlicherweise.

 

Vorbei an den Gärten, hinab zur Au!

Die Wiese duftet, es glänzt der Tau

In des Mondes friedlicher helle.

Fernab im Grunde das Mühlrad geht,

Und neben der Lind' auf dem Hügel steht

Schneeweiß die kleine Kapelle.

 

Wie ist so schön und so still die Welt:

Wie weich der Himmel im Arm sie hält,

Und die Menschen schlafen und träumen!

Doch rasch am Weiher, am Kreuz vorbei:

Schon seh' ich das Licht in der Försterei

Am Waldrand unter den Bäumen.

 

Was rief man mich bei nächtlicher Zeit?

Erkrankte der Rnabe, die lockige Maid,

Großmutter, die greise, die gute?

Weit offen die Tür; es springt heraus

Ein Hund, er winselt, er zieht mich ins Haus:

Ich folge mit bangem Mute.

 

Der Förster, der brave, da liegt er tot!

Die straffen Kleider von Blut so rot,

In der Brust zwei tückische Wunden.

Im finstern Gesicht noch schmerz und Zorn;

So ward er im Walde, am Wichtelborn,

Von seinem Unechte gefunden.

 

Die Alte stiert, wie ein Bild von Stein,

Sprachlos ins Leere; die Kinder schrein;

Das Weib kniet neben der Leiche.

Sie hält umschlungen den toten Mann,

Sie wimmert und weint, sie redet ihn an,

Sie küßt ihm die Stirn, die bleiche.

 

Sie streichelt den Hund, der zu ihr kroch,

Sie klagt und sie klagt um einen noch,

Um den viel Tränen geflossen.

„O Mutter!" ruft sie und rauft ihr Haar,

„Der Wilddieb war es, dein Sohn, es war

Mein Bruder, der ihn erschossen!" -

 

Wie ist der Jammer so groß, so groß,

Und das lieben so arm und so hoffnungslos

Im Forsthaus unter den Bäumen!

Und so still und so schön ist draußen die Welt,

Das Mondlicht dämmert auf Wald und Feld,

Und die Menschen schlafen und träumen.

 

 

Kitty Kielland, Summer Night
Kitty Kielland, auch: Christine Lange Kielland, Kitty Lange Kielland (1843-1914) war eine norwegische Malerin.

Betty Paoli 1814-1894

Ein Sommerabend

 

Der Vögel süße Lieder fluten

Aus blüh'nder Bäume Wipfelkranz,

Die Rosen scheinen zu verbluten,

Die Lilien streuen duft'gen Glanz.

 

Ringsum von Schönheit und von Wonne

Ein unergründlich tiefes Meer;

Am Abendhimmel weilt die Sonne,

Als fiele ihr das Scheiden schwer.

 

Noch einen letzten Schimmer sprühend,

Ringt sie sich bange zögernd los,

Und sinkt, in tief'rem Rot erglühend

In ihres Wolkengrabes Schoß.

 

Doch wie Erinnerung, die milde,

Treu ausharrt bei versunknem Glück,

Bleibt lang' noch auf dem Nachtgefilde

Ein stiller Dämmerschein zurück.

 

 

Harald Sohlberg, Flower Meadow in the North, 1905, Oslo, National Gallery
Harald Oskar Sohlberg (1869-1935) war ein norwegischer Maler und Grafiker.

Friedrich Theodor von Vischer 1807-1887

Pastors Abendspaziergang

 

Das Abendroth brennt an des Himmels Saum,

Ich schlendre so, als wie im halben Traum,

Zum Dorf hinaus auf grünem Wiesenwege

Am Wald hinunter, wie ich täglich pflege.

Rings auf der Wiese wimmelt es und schafft,

Vom frischen Heu kommt mit gewürz'ger Kraft

Ein süßer Duft auf kühler Lüfte Wogen,

Mein alter Liebling, zu mir hergezogen.

Roth, Blau und Gold, ein ganzes Farbenreich,

Betrachtet sich im spiegelhellen Teich,

Wild-Enten sieht man durch die Wellen streben

Und hoch in Lüften Weih und Sperber schweben.

Ein flüsternd Wehen geht im dunkeln Wald,

Die Vögel rufen, daß es weithin schallt,

Die Unke will sich auf der Flöte zeigen,

Die Grille zirpt und auch die Schnaken geigen.

Studieren wollt' ich einen Predigtplan,

Nun hör' ich selbst die große Predigt an,

Voll Kraft und Mark, ein Menschenherz zu stärken,

Die große Predigt von des Meisters Werken.

 

 

Charles Jones, A Summer Evening
Charles Jones (1836–1902) war ein britischer Maler.

Thomas Sidney Cooper, A Summer Evening, Cattle under Willow Trees
Thomas Sidney Cooper (1803-1902) war ein englischer Landschafts- und Tiermaler, insbesondere bekannt für seine Darstellungen von Rindern und Schafen.

Henry William Banks Davis, A Midsummer Night
Henry William Banks Davis (1833–1914) war ein englischer Maler.

Richard Dehmel 1863-1920

Sommerabend

 

Klar ruhn die Lüfte auf der weiten Flur;

fern dampft der See, das hohe Röhricht schimmert

im Schilf verglüht die letzte Sonnenspur;

ein blasses Wölkchen rötet sich und schimmert.

 

Vom Wiesengrunde naht ein Glockenton;

ein Duft von Tau entweicht der warmen Erde,

im stillen Walde steht die Dämm'rung schon,

der Hirte sammelt seine satte Herde.

 

Im jungen Roggen rührt sich nicht ein Halm,

die Glocke schweigt wie aus der Welt geschieden;

nur noch die Grillen geigen ihren Psalm.

So sei doch froh, mein Herz, in all dem Frieden!

 

 

Salomon Corrodi, A Summer Evening at the Lago Maggiore
Hermann David Salomon Corrodi (1844-1905) war ein italienischer Maler.

Ludwig Jacobowski 1868-1900

Nach Hause

 

Das macht die Sommernacht so schwer:

Die Sehnsucht kommt und setzt sich her

und streichelt mir die Wange.

Man hat so wunderlichen Sinn;

man will wohin, weiß nicht wohin,

und steht und guckt sich bange.

Wonach?

Die Fackel in der Hand,

so weist die Sehnsucht weit ins Land,

wo tausend Wege münden.

Ach! einen möchte ich schon geh'n,

»Nach Hause!« müßte drüber steh'n. –

O Herz, nun geh' ihn finden!

 

 

Johan Hendrik Weissenbruch, Summer Evening
Johan Hendrik Weissenbruch (1824-1903) war ein Maler aus den Niederlanden.

Leon Vandersee ?-1907

Sommernacht II

 

Leis verrinnt des Tages goldner Schein –

in den Erlenzweigen klingt ein Rauschen

süß und heimlich wie ein Liebeslied,

komm, mein blonder Liebling, lass uns lauschen.

 

Horch, was uns der Sommerwind erzählt:

Märchen – wie die Elfen flimmernd weben

zarte Schleier, die im Mondenlicht

um die Kelche blasser Blüten schweben.

 

Glockenblumen in dem lichten Haar,

träumst du – selbst ein Märchen – in die Ferne,

weltvergessen, selig sucht mein Blick

deine Augen, meines Lebens Sterne.

 

Und ich küsse ihrer Wimpern Gold,

deine scheuen Lippen immer wieder –

tief im Park schlägt eine Nachtigall,

und die Sommernacht sinkt weich hernieder . . .

 

Sterne durchblitzen das Dunkel –

flimmernd in silberner Pracht

rieselt ein Strahlengefunkel

über den Schleier der Nacht.

 

Blütendufthauch weht herüber,

seltsam berauschend den Sinn,

Rosen, Jelängerjelieber –

ach, und verträumter Jasmin.

 

Von deinen Wimpern, den feuchten,

lösen zwei Perlen sich sacht –

heimliches Blühen und Leuchten

hat deine Sehnsucht entfacht . . .

 

 

Janus la Cour, Quiet Summer Evening by the River Mouth
Janus Andreas Bartholin la Cour (1837-1909) war ein dänischer Landschaftsmaler in der Tradition des Goldenen Zeitalters der dänischen Malerei.

E. Marlitt* 1825-1887

Sommernacht

 

Der lichte Tag ist heimgezogen

Ins graue Meer vergang'ner Zeit.

Wie vieler Glück, wie manches Leid

Versinkt mit ihm in jene Wogen.

 

Nun ist die Nacht herabgesunken,

Ums stolze Haupt den Strahlenkranz,

Den Schleier webt der Mondesglanz,

Aus ihrem Mantel sprühen Funken.

 

Wie geisterhaft das Mondlicht zittert

Und mit den nächt'gen Schatten ringt.

Ein gold'nes Märchen, leichtbeschwingt

Schlüpft's durch die Zweige, zartgegittert.

 

O Sommernacht unnennbar schöne!

Du scheuchst mit rätselhafter Macht

Aus dem Gemüt die trübe Nacht

Berührst dort niegeahnte Töne!

 

Man lernt das Herz nie selbst verstehen,

Wenn Tagsgeräusch es wild erregt –

Von nächt'gem Schweigen mild bewegt

Läßt es uns seine Tiefe sehen.

 

*Pseudonym für Friederieke Henriette Christiane Eugenie John,

deutsche Schriftstellerin

 

Thorsten Waenerberg, Summer Evening
Thorsten Adolf Waenerberg (1846-1917) war ein finnischer Landschafts- und Marinemaler der Düsseldorfer Schule, Kunstlehrer und Kurator.

Ludwig Thoma 1867-1921

Mondnacht am Chiemsee

 

Gespensterhaft die Berge ragen.

Weit über sie mit bleichem Schein,

Von raschen Wolken tief umzogen,

Schaut silberhell der Mond herein.

 

Der See erglänzt von seinen Strahlen,

Die spielen glänzend drüber her,

Als tanzten Nixen ihren Reigen

Auf leichtbewegtem Wellenmeer.

 

Am Ufer durch die hohe Buche

Mit leisem Hauch der Nachtwind zieht,

Und in den Zweigen tönt ein Flüstern

Geheimnisvoll, fast wie ein Lied.

 

Ich bin allein. Und wonnetrunken

Ergeb ich mich der stillen Pracht

Und meine Brust durchbebt der Zauber

Der feierlichen Sommernacht.

 

 

Remigius van Haanen, Summer Evening on the Canal
Remigius Adrianus van Haanen (1812-1894) war ein niederländischer Landschaftsmaler und Radierer.

Anna Ritter 1865-1921

Sternschnuppe

 

Manchmal, in schwülen Sommernächten,

Wenn um die Rosen buhlt der Wind,

Löst schwindelnd sich vom Himmel droben

In jähem Fall ein irrend Kind.

 

Dann stehen wohl die Menschen drunten

Und starren still und bang empor,

Bis sich des Sternleins leuchtend Sinken

in der Unendlichkeit verlor,

 

Und greifen mit der Hand zum Herzen

Und sinnen einer Sehnsucht nach,

Die zuckend, leuchtend und verglühend,

In dunkle Tiefen niederbrach.

 

Albert Edelfelt, Summer Evening
Albert Gustaf Aristides Edelfelt (1854-1905) war ein finnlandschwedischer Maler und Graphiker.

Conrad Ferdinand Meyer 1825-1898

Schwüle

 

Trüb verglomm der schwüle Sommertag,

Dumpf und traurig tönt mein Ruderschlag -

Sterne, Sterne - Abend ist es ja -

Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

 

Bleich das Leben! Bleich der Felsenhang!

Schilf, was flüsterst du so frech und bang?

Fern der Himmel und die Tiefe nah -

Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

 

Eine liebe, liebe Stimme ruft

Mich beständig aus der Wassergruft -

Weg, Gespenst, das oft ich winken sah!

Sterne, Sterne, seid ihr nicht mehr da?

 

Endlich, endlich durch das Dunkel bricht.

Es war Zeit! - ein schwaches Flimmerlicht.

Denn ich wußte nicht, wie mir geschah.

Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah.

 

Mauritz Lindström, Summer Night
Arvid Mauritz Lindström (1849-1923) war ein schwedischer Maler.

Gottfried Keller 1819-1890

Sommernacht

 

Es wallt das Korn weit in die Runde

Und wie ein Meer dehnt es sich aus;

Doch liegt auf seinem stillen Grunde

Nicht Seegewürm noch andrer Graus;

Da träumen Blumen nur von Kränzen

Und trinken der Gestirne Schein,

O goldnes Meer, dein friedlich Glänzen

Saugt meine Seele gierig ein!

 

In meiner Heimat grünen Talen,

Da herrscht ein alter schöner Brauch:

Wann hell die Sommersterne strahlen,

Der Glühwurm schimmert durch den Strauch,

Dann geht ein Flüstern und ein Winken,

Das sich dem Ährenfelde naht,

Da geht ein nächtlich Silberblinken

Von Sicheln durch die goldne Saat.

 

Das sind die Bursche jung und wacker,

Die sammeln sich im Feld zuhauf

Und suchen den gereiften Acker

Der Witwe oder Waise auf,

Die keines Vaters, keiner Brüder

Und keines Knechtes Hilfe weiß -

Ihr schneiden sie den Segen nieder,

Die reinste Lust ziert ihren Fleiß.

 

Schon sind die Garben festgebunden

Und rasch in einen Ring gebracht;

Wie lieblich flohn die kurzen Stunden,

Es war ein Spiel in kühler Nacht!

Nun wird geschwärmt und hell gesungen

Im Garbenkreis, bis Morgenluft

Die nimmermüden braunen Jungen

Zur eignen schweren Arbeit ruft.

 

 

Isaak Iljitsch Levitan, Summer evening river, ca.1894
Isaak Iljitsch Lewitan (1860-1900) war einer der bedeutendsten russischen Maler des Realismus.

Emanuel Geibel 1815-1884

Eine Sommernacht

 

Wie glänzte tief azuren

Der See und rauschte sacht,

Als wir von Lindau fuhren

In klar gestirnter Nacht.

 

Sanft weht' es von den Hügeln

Und leise wie ein Schwan

Mit ausgespannten Flügeln

Zog unser Schiff die Bahn.

 

Sie saß in warmer Hülle,

Das Kind an ihrer Brust,

Versunken in die Fülle

Der Lieb' und Mutterlust.

 

Und wie ins Sterngefunkel

Entzückt ich schaut' empor,

Kam leise durch das Dunkel

Ihr Flüstern an mein Ohr:

 

„O Mann, seit uns beschieden

Dies süße Glück zu Drei‘n,

Wie fühl' ich schon hienieden

Den ganzen Himmel mein!“

 

Sie sprach's, und plötzlich linde

Umfloß ein Glorienlicht

Ihr selig zu dem Kinde

Geneigtes Angesicht.

 

Der Mond war aufgegangen

Am Saum des Firmaments,

Und über‘s Wasser klangen

Die Glocken von Bregenz.

 

  

Eilif Peterssen, Summer Night
Hjalmar Eilif Emmanuel Peterssen (1852-1928) war ein norwegischer Maler.

Otto Ernst 1862-1926

Ruhe des Herzens

 

Wie heimlich glüht ein Bild

aus langer Dämm'rung:

Ein Sommerabend war's

Im Heimatdorfe;

Noch lag ein Sonnenhauch

Auf Dach und Giebeln,

Und hell stand schon der Mond

In leerer Straße.

Der Nachbar sprach ein Wort

Von Tau und Regen,

Er sprach zu seinem Weib

Drin in der Kammer;

Er zog das Fenster an,

Es klang der Riegel;

Ein erstes Sternlein trat

Aus lichtem Dunkel.

Aus fernen Gärten klang

Ein Mädchenlachen;

Ein letzter Nachhall dann

Und letzte Stille.

Und all die Sommerwelt

Ging wie ein Atem

Geruhig ein und aus

Durch meine Lippen. –

 

Nun weiß ich's, da mein Haar

Beginnt zu bleichen:

Was damals ich geatmet, war

Das Glück.

 

 

Tsuchiya Koitsu, Summer Moon at Miyajima, 1936
Tsuchiya Koitsu (1870-1949) war ein japanischer Künstler der Shin-hanga-Bewegung.

Else Galen-Gube 1869-1922

 

Wenn der Goldregen blüht, wenn die Nächte so heiß,

daß ich rastlos mich nicht zu fassen weiß

in der atemberaubenden Schwüle –

sag, weißt du, was ich dann fühle? –

 

Wenn die Wogen von süßem, berauschenden Duft

mein Zimmer erfüllen, und heiße Luft

mich umflutet, willst du es wissen?

Dann wein ich in meine Kissen.

 

Wenn der Vollmond hell leuchtend am Himmel steht,

der Pendelschlag langsam, so langsam geht,

ohne kärglichstes Glück mir zu bringen,

dann gilts ein verzweifeltes Ringen.

 

Ein Ringen der sehnenden Jugendkraft,

ein Ringen begehrender Leidenschaft,

ein Ringen der Glieder, der jungen,

mit toten Erinnerungen.

 

 

Nils Edvard Kreuger, Summer Evening at Kalmarsund
Nils Edvard Kreuger (1858-1930) war ein schwedischer Maler, Zeichner, Illustrator und Werbegrafiker.

Rudolf Georg Binding 1867-1938

Sommernacht

 

Wie so sanft sich Licht in Dunkel

wandelt, fast als wär’s das Gleiche.

Dunstgespinst von ewger Kunkel

sinkt auf dämmernde Bereiche.

 

Baum und Strauch und Wiesen gleiten

aus den Fesseln der Begrenzung

wie erlöst in den befreiten

Raum der zarteren Beglänzung.

 

Still ins Mondlicht ausgebreitet

scheint sich alles nun verwandter

und des Leibs vergessen gleitet

Seel und Seele zueinander.

 

 

John Constable, Summer-Evening Landscape
John Constable (1776-1837) war ein Vertreter der romantischen Malerei in England.

 

 

Das gefährlichste

Möbelstück ist die

›Lange Bank‹,
das gefährlichste

Instrument die

›Alte Leier‹.
Abraham a Sancta Clara

Wer Trinken, Rauchen und Sex aufgibt,

lebt auch nicht länger.

Es kommt ihm nur so vor.
Sigmund Freud

Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
Gustav Mahler

Was wir brauchen,

sind ein paar verrückte Leute;

seht euch an,

wohin uns die Normalen gebracht haben.
George Bernard Shaw

Der Kluge lernt aus allem
und von jedem,
der Normale aus
seinen Erfahrungen und
der Dumme
weiß alles besser.
Sokrates
Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von allen.
Karl Valentin

Um ernst zu sein,

genügt Dummheit,

während zur Heiterkeit

ein großer Verstand unerläßlich ist.
William Shakespeare

Blüte edelsten Gemütes
ist die Rücksicht;
doch zuzeiten
sind erfrischend

wie Gewitter
goldne Rücksichtslosigkeiten.

Theodor Storm

BuchKult

Franz Dewes

fjdewes@buchkult-dewes.de

 

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