BuchKult
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Bald ist Weihnacht, wie freu' ich mich drauf,

da putzt uns die Mutter ein Bäumlein schön auf;

es glänzen die Äpfel, es funkeln die Stern',

wie hab'n wir doch alle das Weihnachtsfest gern.

Volksgut, Vorweihnacht

 

 

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Heinrich Vogeler, Weihnachten, 1912
Johann Heinrich Vogeler (1872-1942) war ein deutscher Maler, Grafiker, Architekt, Designer, Pädagoge und Schriftsteller.
 

Rainer Maria Rilke 1875-1926

Advent

 

Es treibt der Wind im Winterwalde

die Flockenherde wie ein Hirt

und manche Tanne ahnt wie balde

sie fromm und lichterheilig wird.

Und lauscht hinaus: den weißen Wegen

streckt sie die Zweige hin – bereit

und wehrt dem Wind und wächst entgegen

der einen Nacht der Herrlichkeit.

 

 

 

Johannes Raphael Wehle,

Der Weihnachtsbaum, aus: Die Gartenlaube, 1881
Johannes Raphael Wehle (1848-1936) war ein deutscher Maler, wurde durch Holzstiche illustrierter Zeitungen einem breiten Publikum bekannt.
 

Winslow Homer, Christmas - Gathering Evergreens
Winslow Homer (1836-1910) war ein US-amerikanischer Zeichner und Maler.

Theodor Fontane

Verse zum Advent

 

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,

Aber als Knecht Ruprecht schon

Kommt der Winter hergeschritten,

Und alsbald aus Schnee'es Mitten

Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

 

Und was jüngst noch, fern und nah,

Bunt auf uns herniedersah,

Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,

Und das Jahr geht auf die Neige,

Und das schönste Fest ist da.

 

Tag du der Geburt des Herrn,

Heute bist du uns noch fern,

Aber Tannen, Engel, Fahnen

Lassen uns den Tag schon ahnen,

Und wir sehen schon den Stern.

 

 

Frederick Morgan, Weihnachtszeit
Frederick Morgan (1847-1927) war ein englischer Maler von Porträts, Tieren, häuslichen und ländlichen Szenen. Bekannt wurde er durch seine idyllischen Genreszenen der Kindheit.
 

Joachim Ringelnatz 1883-1934

Vorfreude auf Weihnachten

 

Ein Kind – von einem Schiefertafel-Schwämmchen

Umhüpft – rennt froh durch mein Gemüt.

 

Bald ist es Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht,

Dann blüht er Flämmchen.

Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt

Uns mild. – Es werden Lieder, Düfte fächeln. –

 

Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,

Wird dann doch gütig lächeln.

 

Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes

Alle unfeindlich sind – einmal im Jahr! –

Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

 

Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.

 

 

Hans Andersen Brendekilde, Juletræsfældning, 1885
Hans Andersen Brendekilde (1857-1942) war ein dänischer Maler.

Karl Gerok 1815-1890

Vor Weihnachten

 

Die Kindlein sitzen im Zimmer

- Weihnachten ist nicht mehr weit -

bei traulichem Lampenschimmer

und jubeln: "Es schneit, es schneit!"

 

Das leichte Flockengewimmel,

es schwebt durch die dämmernde Nacht

herunter vom hohen Himmel

vorüber am Fenster so sacht.

 

Und wo ein Flöckchen im Tanze

den Scheiben vorüberschweift,

da flimmert's in silbernem Glanze,

vom Lichte der Lampe bestreift.

 

Die Kindlein sehn's mit Frohlocken,

sie drängen ans Fenster sich dicht,

sie verfolgen die silbernen Flocken,

die Mutter lächelt und spricht:

 

"Wisst, Kinder, die Engelein schneidern

im Himmel jetzt früh und spät;

an Puppenbettchen und Kleidern

wird auf Weihnachten genäht.

 

Da fällt von Säckchen und Röckchen

manch silberner Flitter beiseit,

von Bettchen manch Federflöckchen;

auf Erden sagt man: es schneit.

 

Und seid ihr lieb und vernünftig,

ist manches für euch auch bestellt;

wer weiß, was Schönes euch künftig

vom Tische der Engelein fällt!"

 

Die Mutter spricht's; - vor Entzücken

den Kleinen das Herz da lacht;

sie träumen mit seligen Blicken

hinaus in die zaubrische Nacht.

 

 

 

Jervis McEntee, Christmas in the Catskills
Jervis McEntee (1828-1981) war ein amerikanischer Maler der Hudson River School.

Jenny Nyström, Getting the Christmas Tree
Jenny Nyström-Stoopendaal (1854–1946) war eine schwedische Malerin und Grafikerin.

Robert Reinick 1805-1852

Dezember - Der Weihnachtsbaum

 

Juchheissassa, Juchheissa!

Wir bringen ihn gebracht

Den Christbaum, den Tannenbaum

Der Alles lustig macht! –

 

Du armer, armer Tannenbaum,

Wie war dir draußen weh!

Du strecktest deine Arme aus

Und trugst doch nichts als Schnee! –

 

So sag‘ uns doch, du schmucker Baum.

Was wirst du morgen tragen! –

Hoho! so darf man Narren wohl,

Doch keinen Christbaum fragen. –

 

Juchheissassa, Juchheissa!

Wie ist der Schnee so weiß,

Wie grün ist doch der Tannenbaum!

Der weiß schon, was er weiß! –

 

 

George Henry Yewell, Christmas Eve
George Henry Yewell (1830-1923) war ein amerikanischer Maler und Radierer.

 

Max Radler,

Oh du fröhliche ..., aus Simpl 1946 0189
Max Fritz Adolf Radler (1904-1971) war ein deutscher Maler und Karikaturist

 

Timoléon Lobrichon,

La Vitrine du magasin de jouets
Timoléon Marie Lobrichon (1831-1914) war ein französischer Maler und Illustrator, berühmt für seine Darstellungen der Kindheit.
 

Friedrich Wilhelm Kritzinger 1816-1890

Es ist Advent!

 

Die Blumen sind verblüht im Tal, die Vöglein heimgezogen;

Der Himmel schwebt so grau und fahl, es brausen kalte Wogen.

Und doch nicht Leid im Herzen brennt: Es ist Advent!

Es zieht ein Hoffen durch die Welt, ein starkes, frohes Hoffen;

das schließet auf der Armen Zelt und macht Paläste offen;

das kleinste Kind die Ursach kennt: Es ist Advent!

Advent, Advent, du Lerchensang von Weihnachtsfrühlingstunde!

Advent, Advent, du Glockenklang vom neuen Gnadenbunde!

Du Morgenstrahl von Gott gesandt! Es ist Advent!

 

 

 

Frederick Childe Hassam,

Street Scene, Christmas Morning
Frederick Childe Hassam (1859-1935) war ein amerikanischer Maler des Impressionismus.

Gustav Lærum, Kvinne med julepakker på glattisen, 1897
Gustav Lærum (1870-1838) war ein norwegischer satirischer Illustrator, Karikaturist und Bildhauer.

Matthias Claudius 1740-1815

Lied im Advent

 

Immer ein Lichtlein mehr

im Kranz, den wir gewunden,

dass er leuchte uns so sehr

durch die dunklen Stunden.

 

Zwei und drei und dann vier!

Rund um den Kranz welch ein Schimmer,

und so leuchten auch wir,

und so leuchtet das Zimmer.

 

Und so leuchtet die Welt

langsam der Weihnacht entgegen.

Und der in Händen sie hält,

weiß um den Segen!

 

 

Franz Müller-Münster, Die Backstube des Weihnachtsmanns, 1906
Franz Müller-Münster (1867-1936) war ein deutscher Maler und Grafiker/Illustrator sowie Mitglied des Vereins Berliner Künstler.
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Paula Dehmel 1862-1918

Weihnachtsschnee

 

Ihr Kinder, sperrt die Näschen auf,

es riecht nach Weihnachtstorten;

Knecht Ruprecht steht am Himmelsherd

und backt die feinsten Sorten.

 

Ihr Kinder, sperrt die Augen auf,

sonst nehmt den Operngucker:

die große Himmelsbüchse, seht,

tut Ruprecht ganz voll Zucker.

 

Er streut – die Kuchen sind schon voll –

er streut – na, das wird munter:

er schüttelt die Büchse und streut und streut

den ganzen Zucker runter.

 

Ihr Kinder, sperrt die Mäulchen auf,

schnell! Zucker schneit es heute!

Fangt auf, holt Schüsseln! – Ihr glaubt es nicht?

Ihr seid ungläubige Leute!

 

Ernst Bosch, Vor-Weihnachten
Ernst Bosch (1834-1917) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker und Vertreter der erzählenden Malerei der Düsseldorfer Malerschule.

 

Franz Krüger, Vorweihnacht
Franz Krüger (1797-1857), genannt Pferde-Krüger, war ein deutscher Tiermaler, Porträtist und Lithograf.

Anna Ritter 1865-1921

Raureif vor Weihnachten

 

Das Christkind ist durch den Wald gegangen,

Sein Schleier blieb an den Zweigen hangen,

Da fror er fest in der Winterluft

Und glänzt heut' morgen wie lauter Duft.

 

Ich gehe still durch des Christkinds Garten,

Im Herzen regt sich ein süß Erwarten:

Ist schon die Erde so reich bedacht,

Was hat es mir da erst mitgebracht!

 

 

Erik Henningsen, Christmas Time, Copenhagen
Erik Ludvig Henningsen (1855-1930) war ein dänischer Maler und Illustrator.

Johan Braakensiek, Kerstgerecht dat van de eer niets wil weten - Weihnachtsgericht, das von der Ehre nichts wissen will
Johan Coenraad Braakensiek (1858-1940) war ein niederländischer Maler, Illustrator und politischer Karikaturist.

Robert Reinick 1805-1852

Der Weihnachtsaufzug

 

Bald kommt die liebe Weihnachtszeit,

worauf die ganze Welt sich freut;

das Land, so weit man sehen kann,

sein Winterkleid hat angetan.

Schlaf überall; es hat die Nacht

die laute Welt zur Ruh gebracht -

kein Sternenlicht, kein grünes Reis,

der Himmel schwarz, die Erde weiß.

 

Da blinkt von fern ein heller Schein -

was mag das für ein Schimmer sein?

Weit übers Feld zieht es daher,

als ob's ein Kranz von Lichtern wär',

und näher rückt es hin zur Stadt,

obgleich verschneit ist jeder Pfad.

 

Ei seht, ei seht! Es kommt heran!

Oh, schauet doch den Aufzug an!

Zu Ross ein wunderlicher Mann

mit langem Bart und spitzem Hute,

in seinen Händen Sack und Rute.

Sein Gaul hat gar ein bunt Geschirr,

von Schellen dran ein blank Gewirr;

am Kopf des Gauls, statt Federzier,

ein Tannenbaum voll Lichter hier;

der Schnee erglänzt in ihrem Schein,

als wär's ein Meer von Edelstein. -

 

Wer aber hält den Tannenzweig?

Ein Knabe, schön und wonnereich;

's ist nicht ein Kind von unsrer Art,

hat Flügel an dem Rücken zart. -

Das kann fürwahr nichts andres sein,

als wie vom Himmel ein Engelein!

Nun sagt mir, Kinder, was bedeut't

ein solcher Zug in solcher Zeit? -

 

Was das bedeut't? Ei, seht doch an,

da frag ich grad beim Rechten an!

Ihr schelmischen Gesichterchen,

ich merk's ihr kennt die Lichterchen,

kennt schon den Mann mit spitzem Hute,

kennt auch den Baum, den Sack, die Rute.

 

Der alte bärt'ge Ruprecht hier,

er pocht' schon oft an eure Tür;

droht' mit der Rute bösen Buben;

warf Nüss' und Äpfel in die Stuben

für Kinder, die da gut gesinnt. -

Doch kennt ihr auch das Himmelskind?

Oft bracht' es ohne euer Wissen,

wenn ihr noch schlieft in weichen Kissen,

den Weihnachtsbaum zu euch ins Haus,

putzt' wunderherrlich ihn heraus;

Geschenke hing es bunt daran

und steckt' die vielen Lichter an;

flog himmelwärts und schaute wieder

von dort auf euren Jubel nieder.

 

O Weihnachtszeit, du schöne Zeit,

so überreich an Lust und Freud'!

Hör doch der Kinder Wünsche an

und komme bald, recht bald heran,

und schick uns doch, wir bitten sehr,

mit vollem Sack den Ruprecht her.

Wir fürchten seine Rute nicht,

wir taten allzeit unsre Pflicht.

Drum schick uns auch den Engel gleich

mit seinem Baum, an Gaben reich.

O Weihnachtszeit, du schöne Zeit,

worauf die ganze Welt sich freut!

 

Abe Birnbaum, The New Yorker, 1951
Abe Birnbaum (1899-1966) was ein US-amerikanischer Illustrator.
 

 

Carl Larsson,

The Day Before Christmas Eve
Carl Olof Larsson (1853-1919) war ein schwedischer Künstler.
 

St. Barbara 4. Dezember

Keinen direkten Bezug zur Adventszeit hat der Gedenktag der hl. Barbara am 4. Dezember. Wegen der lokalen Bedeutung als Schutzheilige der Bergleute und als Namensgeberin der Barbarazweige, einem Brauchtum der vorweihnachtlichen Zeit soll sie aber hier Erwähnung finden.

 

Barbara von Nikomedien war eine christliche Märtyrin des 3. Jahrhunderts. Der Überlieferung zufolge wurde sie von ihrem Vater enthauptet, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben.

 

Die heilige Barbara gilt als Schutzpatronin der Bergleute. Die Legende erzählt, dass sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen haben soll, als man sie in den Kerker sperren wollte. Diesen habe sie regelmäßig mit Wasser benetzt und als am Tag, an dem sie zu Tode verurteilt wurde, der Zweig aufblühte, wusste sie, das sie nach ihrem Tod zu neuem Leben erblühen würde.

 

Nach dieser Legende wird traditionell am Namenstag der Heiligen Barbara, dem 4. Dezember, ein Kirschzweig (es funktioniert z.B. auch mit Zaubernuss-, Apfel-, Forsythien- Haselnuss-, Mandel- oder Pflaumenzweigen) geschnitten und in das beheizte Zimmer gestellt. Beginnt dieser Zweig an Weihnachten zu blühen, bedeutet das für den Besitzer eine große Portion Glück für das kommende Jahr.

 

Wegen des plötzlichen Todes und da die Heilige der Legende nach von einem Felsen geschützt wurde, der sich öffnete und sie verbarg, wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin, ebenso die Hüttenarbeiter, Steinhauer und Geologen. Naheliegend ist daher die Darstellung mit Bergbauwerkzeugen.

 

 

Michail Nesterov, Saint Barbara
Michail Wassiljewitsch Nesterow (1862-1942) war ein russischer Maler.Er war ein bedeutender Vertreter des religiösen Symbolismus in der russischen Malerei.
 

 

St. Barbara und St. Katerina

Martin Greif 1839-1911

Barbarazweige

 

Am Barbaratage holt′ ich

Drei Zweiglein vom Kirschenbaum,

Die setzt′ ich in eine Schale,

Drei Wünsche sprach ich im Traum:

 

Der erste, daß einer mich werbe,

Der zweite, daß er noch jung,

Der dritte, daß er auch habe

Des Geldes wohl genung.

 

Weihnachten vor der Mette

Zwei Stöcklein nur blühten zur Frist: -

Ich weiß einen armen Gesellen,

Den nähm′ ich, wie er ist.

 

 

Parmigianino, Saint Barbara, ca. 1522
Parmigianino (1503-1540), eigentlich Girolamo Francesco Maria Mazzola, war ein italienischer Maler und Radierer des Manierismus.
 

St. Nikolaus 6. Dezember

Nikolaus von Myra (* zwischen 270 und 286 in Patara; † 6. Dezember 326, 345, 351 oder 365) ist einer der bekanntesten Heiligen der Ostkirchen und der lateinischen Kirche. Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird im gesamten Christentum begangen und ist mit zahlreichen Bräuchen verbunden.

Nikolaus wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien, damals Teil des römischen, später des byzantinischen Reichs, mittlerweile der Türkei.

 

Nikolaus’ Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Die Legenden basieren allerdings nicht nur auf dem Leben des Bischofs von Myra, sondern auch auf denen eines gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.

 

 

Francesco Guardi,

Saint Nicolas bénissant
Francesco Guardi (1712-1793) war ein italienischer Veduten- und Landschaftsmaler des Rokoko.

Detlev von Liliencron 1844-1909

Die Legende vom heiligen Nikolaus

 

Nach dem französischen Urtext

 

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

Sie kamen abends an eines Schlachters Bank:

Wir sind hungrig und müd, gib uns Speis und Trank.

Nur herein, lieben Kinder, herein zu mir,

Hier findet ihr alles, auch Nachtquartier.

 

Kaum sind sie bei ihm und warten auf Brot,

Da schlägt sie der Schlachter mausetot

Und zerhackt sie in viele Stücke klein

Und pökelt sie wie Ferkelfleisch ein.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

 

Nach sieben Jahren ging Sankt Nikolaus

In diese selbe Gegend hinaus.

Er kam vorbei an des Schlachters Bank:

Ich bin hungrig und müd, gib mir Speis und Trank.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

 

Tritt ein, heiliger Nikolaus, tritt ein,

Hier findest du alles, auch Brot und Wein.

Der heilige Nikolaus hat sich kaum gesetzt,

Da hat er am Brot sein Messer gewetzt.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

 

Gib mir von deinem Pökelfleisch zart,

Das dort sieben Jahre schon liegt verwahrt.

Kaum hat der Schlachter gehört dies Wort,

Läuft er stracks aus seiner Ladentür fort.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

 

Aber Schlachter, Schlachter, lauf doch nicht,

Gott verzeiht ja dem reuigen Bösewicht

Sankt Nikolaus setzt an das Faß sich hin,

Wo rosig das Pökelfleisch lagerte drin.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ahrenlesen ins Feld.

 

Hört, ihr Knaben, ihr schlieft nun aus,

Ich bin der große Sankt Nikolaus.

Und der Heilige hob drei Finger baß,

Da sprangen die Drei heraus aus dem Faß.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

 

Der erste spricht: Wie schlief ich gut.

Der zweite: Auch ich hab sanft geruht.

Und der dritte Dreikäsehoch gähnt und sagt dies:

Mir träumte, ich war im Paradies.

Es waren einmal drei Kinder auf der Welt,

Die gingen zum Ährenlesen ins Feld.

 

 

John Pintard, St. Nicholas, 1810
John Pintard, Jr. (1759-1844) war ein amerikanischer Kaufmann und Philanthrop.

Heinrich Seidel 1842-1906

Der Kleine Nimmersatt

 

Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,

'ne Festung und Soldaten

Und eine Rüstung und ein Schwert,

Wie sie die Ritter hatten.

 

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir

Und Farbe auch zum Malen

Und Bilderbogen und Papier

Und Gold- und Silberschalen.

 

Ein Domino, ein Lottospiel,

Ein Kasperletheater,

Auch einen neuen Pinselstiel

Vergiss nicht, lieber Vater!

 

Ein Zelt und sechs Kanonen dann

Und einen neuen Wagen

Und ein Geschirr mit Schellen dran,

Bei'm Pferdespiel zu tragen.

 

Ein Perspektiv, ein Zootrop,

'ne magische Laterne,

Ein Brennglas, ein Kaleidoskop

Dies Alles hätt' ich gerne.

 

Mir fehlt – ihr wisst es sicherlich –

Gar sehr ein neuer Schlitten,

Und auch um Schlittschuh' möchte ich

Noch ganz besonders bitten.

 

Um weisse Tiere auch von Holz

Und farbige von Pappe,

Um einen Helm mit Federn stolz

Und eine Flechtemappe.

 

Auch einen grossen Tannenbaum,

Dran hundert Lichter glänzen,

Mit Marzipan und Zuckerschaum

Und Schokoladenkränzen.

 

Doch dünkt dies Alles euch zu viel,

Und wollt ihr daraus wählen,

So könnte wohl der Pinselstiel

Und auch die Mappe fehlen.

 

Als Hänschen so gesprochen hat,

Sieht man die Eltern lachen:

»Was willst du, kleiner Nimmersatt,

Mit all den vielen Sachen?«

 

»Wer soviel wünscht« – der Vater spricht's –

»Bekommt auch nicht ein Achtel –

Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts

In einer Dreierschachtel.«

 

 

St. Niklas in Ostfriesland,

aus: Das festliche Jahr in Sitten, Gebräuchen und Festen: der germanischen Völker

 

Paula Dehmel 1862-1918

Bescheidene Frage

 

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

bringst du der flinken Grete was?

Sie ist fast immer artig gewesen,

hat fleißig in ihrer Fibel gelesen,

kann das große H schon ganz richtig schreiben,

wird Ostern gewiss nicht sitzen bleiben;

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

schenkst du ihr was?

 

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

bringst du dem dicken Peterle was?

Er ist noch zu klein, um zur Schule zu gehn,

aber beten kann er schon wunderschön:

»Lieber Dott, mach alle Menßen dut,

nimm alle unter deinen Hut!«

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

schenkst du ihm was?

 

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

bringst du der kleinen Lene was?

Sie gehört der armen Flick-Marie

und hat schon lange ein schlimmes Knie;

zum Spielen kommt sie gar nicht mehr raus,

sieht immer so blass und ängstlich aus.

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

schenkst du ihr was?

 

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

ich wünsch mir selber auch noch was:

möch in der Weihnacht mit dir gehn,

mir all die fröhlichen Kinder besehn,

wie sie tanzen und tuten, knabbern und schlucken

und am strahlenden Christbaum die Wunder angucken.

Sankt Nikolas, Sankt Nikolas,

schenkst du mir das?

 

 

Jan Steen,

Het Sint Nicolaasfeest
Jan Havickszoon Steen (1626-1679) war ein niederländischer Maler, ein Meister des holländischen Genrebildes im Goldenen Zeitalter der Niederlande.
 

Josef Weinheber 1892-1945

Sankt Nikolaus

 

Dort, Mutter, schau! Im Schnee der Schein,

jetzt biegt es in die Gass' herein,

der eine schwarz, der ander weiß,

jetzt stapft es über die Stiege leis,

ist an der Tür - Wohin? - Davon!

Knie nieder, Bübel, da sind sie schon.

 

„Ich bin der heilig Nikolaus,

sonst Schneidermeister im Huberhaus.

Zieh all herum und schau geschwind,

ob mir die Büblein richtig sind;

artig, folgsam, auch fleißig schier:

Wie steht es dieserhalb mit dir?"

 

Heiliger Nikolaus, bitte schön,

ich kann schon alleine zum Kaufmann gehn,

ich wasch mir schon selber Hals und Gesicht,

(nur Strümpf anziehen kann ich noch nicht)

und bevor ich essen und schlafen gehn tu,

falt ich die Händ und bete dazu.

 

„Dort hinten wart' mein schwarzer Knecht,

dem bist du in die Butten recht.

Sein Ketten, sein Hörndl, sein Ochsenschlepp,

sein lange Ruten, herauf die Trepp,

sein Feuerzungen, glüh und gleiß,

die machen dir, hoff ich, die Hölle heiß."

 

Ich bitt dich, heiliger Nikolaus,

meine Schuh, die stehen im Fenster drauß,

schütt Äpfel und Nüss' und stell über Nacht

ein lebzelten Reiter hin, der mirs bewacht.

Die Datteln aber mit lutschigem Kern,

die hab ich, weißt du, besonders gern.

 

„Mein liebes Bübel, steh auf von der Erd,

du bist mir Heiligem lieb und wert.

Halt' mir derweilen den Bischofstab,

damit ich dir leichter ein Bussel gab.

Geh, fürcht dich doch nicht vor meinem Bart!

Derselb ist bloß von Watte zart.."

 

 

Fritz Tüshaus, Sankt Nikolaus, Stadtmuseum Münster
Friedrich (Fritz) Tüshaus (1832-1885) war ein deutscher Genre- und Historienmaler sowie Holzstecher und Illustrator.
 

Ein paar despektierliche Nikolaus-Verse

 

Niklaus, Niklaus, lieber Mann,

Klopf an unsre Türe an!

Wir sind brav, drum bitte schön,

lass den Stecken draußen stehn!

 

 

Niklaus, Niklaus, huckepack,

Schenk uns was aus deinem Sack!

Schüttle deine Sachen aus,

Gute Kinder sind im Haus!

 

 

Wenn die Glocke sieben schlägt,

kommt der Niklaus angefegt

mit dem großen Besenstiel,

haut die Kinder gar zu viel.

 

 

Lieber, guter Nikolaus,

lösch uns unsere Fünfen aus,

mache lauter Einsen draus,

bist ein braver Nikolaus!

 

 

Nikolaus, sei unser Gast,

wenn du was im Sacke hast.

Hast du was, so lass dich nieder,

hast du nichts, so pack dich wieder!

 

 

 

aus: Heinrich Hoffmann, Struwwelpeter

 

aus: Sint Nikolaas-vertellingen voor de jeugd

Knecht Ruprecht und Krampus

Der Knecht Ruprecht ist der Gehilfe des heiligen Nikolaus, der im Brauchtum des nördlichen und mittleren deutschen Sprachraums am Vorabend des 6. Dezembers zusammen mit dem Nikolaus Kinder zu Hause besucht.

 

Der Krampus, auch Kramperl oder Bartl, im Brauchtum eine Schreckgestalt in Begleitung des heiligen Nikolaus, ist eine Gestalt des Adventsbrauchtums im Ostalpenraum, im südlichen Bayern und der Oberpfalz, in Österreich, im Fürstentum Liechtenstein, in Ungarn, Slowenien, der Slowakei, in Tschechien, Südtirol, Welschtirol (Trentino), Teilen des außeralpinen Norditaliens und Teilen Kroatiens. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft.

 

 

Krampus

Paula Dehmel 1862-1918

Knecht Ruprecht in Nöten

 

Knecht Ruprecht kratzt sich seinen Bart

Und rückt zurecht die Brille:

Ihr Engelskinder, lärmt nicht so,

seid mal ein bisschen stille!

Kommt, rückt hübsch artig zu mir ran,

seht euch mal das Bestellbuch an!

 

Was steht hier auf dem ersten Blatt?

was auf dem zweiten, dritten?

was steht am Ende von dem Buch?

was steht hier in der Mitten? - :

Ach Weihnachtsmann, wir bitten sehr,

schick uns doch mal das Luftschiff her!

 

Hans möchte nach Amerika,

und Fritz zu Tante Lotte,

Kurt durch die Luft zu Großpapa,

Marie zum lieben Gotte;

Georg will bloß nach Neuruppin

Mit Zeppelin, mit Zeppelin.

 

Ach Zeppelin, du Zaubermann,

`s ist aus der Haut zu fahren,

das ganz liebe kleine Pack

will bloß noch Luftschiff fahren;

dein Fahrzeug ist ja viel zu klein,

da gehn nicht alle Kinder `rein.

 

Ihr Engelskinder, helft mir doch

in meinen Weihnachtsnöten,

baut mir ein Luftschiff riesengroß

mit hunderttausend Böten,

lasst lustig die Propeller gehn,

da sollt ihr mal die Freude sehn!

 

Hurra, schreit da die Engelschar,

wir helfen alle, alle.

Nach dreien Tagen, blitzeblank,

stehts Luftschiff in der Halle.

Dank schön, sagt Ruprecht, fährt hinab,

holt alle Jungs und Mädels ab

zur Flugfahrt durch die Welten.

Ob sie sich nicht erkälten?

 

 

Nikolaus und Krampus

Theodor Storm 1817-1888

Knecht Rupprecht

 

Von drauß vom Walde komm ich her.

ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen

sah ich goldene Lichtlein blitzen.

und droben aus dem Himmelstor

sah mit großen Augen das Christkind hervor.

und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,

da rief's mich mit heller Stimme an:

Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,

hebe die Beine und spute dich schnell

 

Die Kerzen fangen zu brennen an,

das Himmelstor ist aufgetan.

Alt und Junge sollen nun

von der Jagd des Lebens einmal ruhn.

und morgen flieg ich hinab zur Erden,

denn es soll wieder Weihnachten werden!

 

Ich sprach: O lieber Herre Christ,

Meine Reise fast zu Ende ist.

Ich soll nur noch in diese Stadt,

Wo's eitel gute Kinder hat.

Hast denn das Säcklein auch bei dir?

Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,

Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern

essen fromme Kinder gern.

Hast denn die Rute auch bei dir?

Ich sprach: die Rute die ist hier.

Doch für die Kinder, nur die schlechten,

die trifft sie auf den Teil, den rechten.

 

Christkindlein sprach: So ist es recht.

So geh mit Gott, mein treuer Knecht!

 

Von drauß, vom Walde komm ich her,

Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!

Nun sprecht wie ich's herinnen find:

sind's gute Kind?, sind's böse Kind?

 

Nikolaus und Krampus, 1896

Friedrich Güll 1812-1879

Vom Pelzemärtel die ganze Geschicht'!

 

Nun hört einmal, doch fürchtet euch nicht,

vom Pelzemärtel die ganze Geschicht'!

 

Es wird schon finster um und um. –

Der Pelzemärtel geht herum

und sucht nun auf die Kinder.

Da will ich sehen, wie's euch geht,

wenn er vor unsrer Türe steht

und schaut ins Eck so hinter!

 

Doch seid nicht bang und nicht besorgt!

Ihr habt ja immer gern gehorcht,

das soll euch nicht gereuen.

Stellt euch nur um den Vater her;

und brummt er wie ein alter Bär,

er wird euch doch erfreuen.

 

Doch horch! Was schlurft denn vor dem Haus?

Ich meine gar, jetzt ist er drauß'

und streift sich ab die Füße.

Da hör ich so ein Knick und Knack,

das ist gewiß der weite Sack

voll großer welscher Nüsse.

 

Fortsetzung unten

 

 

Mikuláš a Krampus

Fortsetzung:  Güll, Vom Pelzemärtel die ganze Geschicht'!

 

Es schellt und gellt, das Haus geht auf.

Er geht die Stiege schon herauf

mit seinen großen Socken.

Das kollert

und bollert,

das holpert

und stolpert,

doch seid nur nicht erschrocken!

Die Kinder schauen

voll Angst und Grauen

und wagen keinen Schnauf.

Pelzmärtel trappt,

die Klinke klappt,

die Stubentür geht auf.

Da steht er den im Zottelrock

mit einem ungeheuern Stock

und hat von fürchterlicher Art

gar einen langen, langen Bart;

schleppt auch zwei Säcke mit sich her,

den einen voll, den andern leer,

der ist geschnallt in seinen Gurt.

Jetzt aber murmelt er und schnurrt:

»Weil in die Stuben

ich zu dir komm,

sag, sind die Buben

auch brav und fromm?«

»Kann sie loben!«

»Sitzen sie am Schreibetisch

immer fleißig, immer frisch?

Sitzen sie in ihrer Schul'

oben auf dem ersten Stuhl?«

»Alle droben!«

»Führen die Mädchen

Nadel und Fädchen?

Stricken sie,

flicken sie?

Sind sie zu der Arbeit flink

auf der Mutter ersten Wink?

Hören sie in einem fort

auf des Vaters erstes Wort?«

»Sie hören gern und gehorchen

und machen uns wenig Sorgen!«

Plumps –

da tut's einen Fall,

plumps –

da tut's einen Knall!

Offen ist der große Sack,

und da geht es: Knack, knack, knack;

und die Nüsse

kriegen Füße,

rudeln

und hudeln

da hinaus

und dort hinaus

und wackeln die ganze Stube aus.

Und die Kinder

springen hinter

und packen

und sacken

und haschen

und klauben

in Taschen

und Hauben.

Das freut den Pelzemärtel sehr

und sagt: »Nun geb ich euch noch mehr.«

 

Fortsetzung unten

 

Gruß vom Krampus

Fortsetzung:  Güll, Vom Pelzemärtel die ganze Geschicht'!

 

Und wirft auch noch in jedes Eck

einen große, großen Märtelsweck,

bestreut mit Zucker und Mohn,

und spricht mit freundlichem Ton:

»Fürchtet euch nicht

vor meinem Gesicht!

Bin jedem Kind gut,

das nichts böses tut.

Gebt mir einen Patsch!

Platsch,

das freut mich heut,

ihr kleinen Leut'.

 

Nun, Kinder, seid mir ja recht fromm!

Dann bring ich, wenn ich wiederkomm,

daß ihr euch verwundert,

Nüsse, mehr als hundert,

und einen Weck, so groß wie ich.

Ade, ihr Kinder, denkt an mich!«

Nun rollt es

und trollt es

die Stiegen hinunter.

Wollt einer erschrecken

und sich verschrecken,

es wär kein Wunder.

 

Wer aber brav ist ohn' Unterlaß,

dem ist das alles nur ein Spaß.

Der fürchtet nicht den Zottelrock

und nicht den ungeheuren Stock.

Der zappelt nicht

als wie ein Fisch

und krabbelt nicht

gleich unter den Tisch.

Der kann sich auf den Märtel freuen,

den alle bösen Kinder scheuen.

 

 

Der Pelzmärtel (auch Pelzemärtel, Pelzermärtel, Pelzamärdl oder Pelzmartin) ist ein in Teilen Frankens (Süddeutschland) verbreiteter Name für den vorweihnachtlichen Gabenbringer. Regional tritt er auch als Pelznickel auf. In der Bezeichnung fließen das Brauchtum zum Tag des St. Nikolaus („Nickel“) und des St. Martin („Märtel“) zusammen. In seinem Sack hat der Gabenbringer am Martinstag, dem 11. November, oder am Nikolaustag, dem 6. Dezember, für die braven Kinder Nüsse und Obst dabei, für die ungezogenen Kinder eine Rute.

 

 

 

Nikolaus und Krampus

Sancta Lucia 13. Dezember

 

Francisco de Zurbarán,

Saint Lucy
Francisco de Zurbarán (1598-1664) war ein spanischer Maler aus dem Goldenen Zeitalter („Siglo de Oro“) iberischer Barockkunst.
 

Lucia (* um 283 in Syrakus, Italien; † 304 ebenda) ist eine frühchristliche geweihte Jungfrau und Märtyrin. Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche, den skandinavischen und amerikanischen lutherischen Kirchen und der evangelischen Kirche in Deutschland als Heilige verehrt, beziehungsweise als Glaubenszeugin in Erinnerung gerufen. Ihr Name Lucia bedeutet „die Leuchtende“, von lateinisch lux „Licht“. Die heilige Lucia gehört zu den Heiligen, die im Kanon des ersten Hochgebets genannt werden.

 

Der Gedenktag der heiligen Lucia ist der 13. Dezember. Er ist oft verbunden mit Lichtriten, mutmaßlich da er vor der gregorianischen Kalenderreform zeitweise auf die Wintersonnenwende fiel.

 

In der Ikonographie wird die Heilige meist mit dem Schwert und dem Palmzweig (beides Attribute des Martyriums), dem Buch, einem Kranz aus Rosen oder einer Öllampe (beides Attribute der geweihten Jungfrauen) dargestellt, oft auch mit ihren ausgerissenen Augen, die sie in einer Schüssel trägt.

 

In Schweden und anderen nordischen Ländern ist das Luciafest am 13. Dezember ein fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums. Es ist geprägt vom Tragen weißer Gewänder und häuslichen Elementen wie traditionellem Gebäck und Gesang. Die Feierlichkeiten beginnen meist am Morgen in der Familie und setzen sich in Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz fort. (Wikipedia)

 

Carl Larsson, Lucia Procession
Carl Olof Larsson (1853-1919) war ein schwedischer Künstler.
 

Reinhold Max Eichler, Papa als St Nikolaus, aus Jugend 1898 2 0429 2
Reinhold Max Eichler (1872-1947) war ein deutscher Maler, Zeichner und Illustrator.

 

 

Das gefährlichste

Möbelstück ist die

›Lange Bank‹,
das gefährlichste

Instrument die

›Alte Leier‹.
Abraham a Sancta Clara

Wer Trinken, Rauchen und Sex aufgibt,

lebt auch nicht länger.

Es kommt ihm nur so vor.
Sigmund Freud

Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
Gustav Mahler

Was wir brauchen,

sind ein paar verrückte Leute;

seht euch an,

wohin uns die Normalen gebracht haben.
George Bernard Shaw

Der Kluge lernt aus allem
und von jedem,
der Normale aus
seinen Erfahrungen und
der Dumme
weiß alles besser.
Sokrates
Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von allen.
Karl Valentin

Um ernst zu sein,

genügt Dummheit,

während zur Heiterkeit

ein großer Verstand unerläßlich ist.
William Shakespeare

Blüte edelsten Gemütes
ist die Rücksicht;
doch zuzeiten
sind erfrischend

wie Gewitter
goldne Rücksichtslosigkeiten.

Theodor Storm

BuchKult

Franz Dewes

fjdewes@buchkult-dewes.de

 

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