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James Krüss 1926-1997
Kleine Katzen sind so drollig
und so wollig und so mollig,
dass man sie am liebsten küsst.
Aber auch die kleinen Katzen
haben Tatzen, welche kratzen.
Also Vorsicht! Dass ihr’s wisst!
Kleine Katzen wollen tollen
und wie Wolleknäuel rollen.
Das sieht sehr possierlich aus.
Doch die kleinen Katzen wollen
bei dem Tollen und dem Rollen
fangen lernen eine Maus.
Kleine Katzen sind so niedlich
und so friedlich und gemütlich.
Aber schaut sie richtig an:
Jedes Sätzchen auf den Tätzchen
hilft, dass aus dem süßen Kätzchen
mal ein Raubtier werden kann.
Zeit,
die man mit Katzen verbringt,
ist niemals verschwendet.
Colette 1873-1954, französische Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Journalistin
Edward Lear 1812-1888
Der Eul‘ und die Miezekatz
I
Der Eul’ und die Miezekatz fuhr’n zur See
in ´nem erbsgrünen Boot zu zwein,
wickelten flinke viel Honig und Pinke
hinein in ´nen Fünf-Pfund-Schein.
Der Eul’rich sang bei der Sterne Schein
und spielte Gitarre dazu:
„O liebste Mieze! O Miezekatz mein,
keine schönere Mieze als du,
als du,
als du!
Keine schönere Mieze als du.“
Fortsetzung unten
Fortsetzung Lear, Der Eul‘ und die Miezekatz
II
Sprach zum Eul’rich die Katz, „Gefiederter Schatz,
dein Lied begeistert mich sehr.
Komm, lasst uns schnell freien, eh’ wir es bereuen,
doch wo kommt der Ehering her?“
Fort ging es dann, wohl ein Jahr so verrann,
die Reise zum Bong-Baum-Land ging:
Im Wald stand allein ein rüssliges Schwein,
an der Nasenspitz’ trug es ´nen Ring,
´nen Ring,
´nen Ring,
an der Nasenspitz’ trug es ´nen Ring.
Fortsetzung unten
Fortsetzung Lear, Der Eul‘ und die Miezekatz
III
„Für ein Pfund, bitte sehr, gibst den Ring du uns her?“
„Na klar“, sprach das Schwein, „abgemacht!“
Gab den Ring dann der Braut, und die beiden getraut
hat der Truthahn in selbiger Nacht.
Drauf gab es, ´s ist Sitte, Gehacktes und Quitte,
sie nahmen’s mit Gabellöff ein.
Und Hand in Hand, drunt’ am Strande im Sand
tanzten sie in des Mondes Schein,
im Schein,
im Schein,
tanzten sie in des Mondes Schein.
Aus dem Englischen von © Bertram Kottmann
Wenn sich eine Katze wohlfühlt,
kann sie ein unbeschreibliches Geräusch
in ihrer Kehle rollen lassen.
Es ist eines der schönsten Geräusche der Welt
und man nennt es Schnurren.
Elke Heidenreich (*1943) deutsche Schriftstellerin,
Hörspielautorin, Hörbuchsprecherin, Literaturkritikerin,
Kabarettistin, Moderatorin, Journalistin
und Opern-Librettistin
Dann die wunderbare Gabe,
durch das einzige Wörtchen »Miau«
Freude, Schmerz, Wonne und Entzücken,
Angst und Verzweiflung,
kurz, alle Empfindungen und Leidenschaften
in ihren mannigfaltigsten Abstufungen
auszudrücken.
Was ist die Sprache der Menschen
gegen dieses einfachste aller Mittel,
sich verständlich zu machen!
E.T.A. Hoffmann
(Ernst Theodor Amadeus Hoffmann 1776-1822)
deutscher Schriftsteller der Romantik.
Francesco Bartolozzi, The girl and kitten, after Joshua Reynolds
Francesco Bartolozzi (1728-1815) war ein italienischer Maler.
Sir Joshua Reynolds, (1723-1792) war neben William Hogarth und Thomas Gainsborough der bekannteste und durch sein künstlerisches und kunsttheoretisches Wirken der einflussreichste englische Maler des
18. Jahrhunderts.
Gott schuf die Katze,
damit der Mensch
einen Tiger zum Streicheln hat.
Victor Hugo 1802-1885,
französischer Schriftsteller und Politiker
Rudolf Emmerich Anton Anatol Petz 1887-1961
Mein Liebling
Du kommst zu mir auf weichen, samtnen Pfoten
und schmiegst dein Köpfchen zart an meine Hand.
Mir ist, als ob durch deine sanfte Liebe,
ich wahres Glück und reinste Freude fand.
Ja, Freude ist es, die du schenkst, mein Kätzchen,
denn du bist gut und treu und liebenswert.
Und schön bist du, wie Weniges auf Erden,
darum hab´ ich mein Herz dir nicht verwehrt.
Wie hässlich zeichnen viele deine Züge,
du bist für sie ein falscher Bösewicht.
Welch großes Unrecht! Es ist alles Lüge;
denn diese Menschen kennen Katzen nicht.
Katzen sind ziemlich empfindliche Wesen
und können allerlei Wehwehchen bekommen,
aber ich habe noch nie gehört,
dass eine mal unter Schlaflosigkeit gelitten hätte.
Joseph Wood Krutch 1893-1970, amerikanischer Autor,
Kritiker und Naturforscher
Mit allem spielt sie;
mit allem, was beweglich ist,
führt sie Krieg,
an allem nimmt sie Anteil
und erobert eine große, reiche Merkwelt.
Theodor Lessing (1872-1933), deutscher Philosoph, Schriftsteller und Publizist
Autor unbekannt
Katzentier
Eines Sonntags, völlig arglos,
sitzt beim Kaffee du um vier.
Plötzlich maunzt es, raschelt, kratzt es -
es erscheint ein Katzentier.
Mit den Pfoten samtenzart,
unnachahmlich in der Art,
schleicht es sich mit viel Allüre
heimlich durch die Hintertüre.
Schlabbert zierlich und mit Wonne
Milch, die du ihm eingegossen.
Und schon hast du ganz ungeplant
einen neuen Hausgenossen.
Unnütz, Unmut zu bekunden
denn noch eh du dich versehn,
hat er seinen Platz gefunden
und das Wunder ist geschehn.
Schnurrend drang er in Dein Leben,
das er zärtlich nun regiert.
Macht zum Katzennarr dich eben -
stahl dein Herz ganz ungeniert.
Wenn ich mit meiner Katze spiele,
bin ich nie ganz sicher,
ob nicht ich ihr Zeitvertreib bin.
Michel de Montaigne 1533-1592,
französischer Jurist, Skeptiker und Philosoph,
Humanist und Begründer der Essayistik.
Oben auf dem Kopf sind zwei spitze Ohren angebracht.
Damit hört sie weg, wenn man sie ruft.
Gina Ruck-Pauquét 1931-2018, deutsche Schriftstellerin