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James Tissot,

Photo,

ca. 1890

JAMES TISSOT, 1836-1902,  Frankreich

 

Nach einer überaus erfolgreichen Karriere als Maler von Portraits und Genrebildern aus dem Leben der französischen und britischen Oberschicht konzentrierte sich das späte Schaffen James Tissots auf die Darstellung religiöser Themen.

 

Neben einer Vielzahl von Bildern zu Stoffen des Alten Testaments, illustriert er in seinem Werk La vie de Notre-Seigneur Jésus-Christ (Das Leben unseres Herrn Jesus Christus) in über 450 Bildern (incl. Skizzen) das Leben Christi nach den vier Evangelien.

 

Gezeigt werden hier die Werke, die unter dem Titel LA PASSION im Katalog zusammengefasst sind. (Dokument-Dowwnload s. unten)

 

 

 

James Tissot, Self Portrait, 1865, Fine Arts Museum of San Francisco

James Tissot (eigentlich Jacques Joseph Tissot;

* 15. Oktober 1836 in Nantes; † 8. August 1902 in Buillon) war ein französischer Maler und Grafiker.

Der vor allem für seine Porträts im viktorianischen England der 1870er Jahre bekannte Künstler widmete sich in seinem Spätwerk überwiegend religiösen Themen.

 

 

 

Degas, Portrait of James Tissot um 1867-68, Metropolitan Museum of Art

Leben

Der aus einer wohlhabenden Familie in Nantes stammende Jacques Joseph Tissot kam im Alter von 19 Jahren nach Paris und begann dort seine Ausbildung als Maler an der École des Beaux-Arts, wo er bei Jean-Auguste-Dominique Ingres, Hippolyte Flandrin und Louis Lamothe studierte. In Paris lernte er zudem Edgar Degas und Édouard Manet kennen, mit denen er eine lebenslange Freundschaft pflegte. Von Degas stammt ein 1867 entstandenes Porträt von Tissot. 1859 stellte er erstmals im Salon de Paris aus, seit dieser Zeit nannte er sich James. Sein 1861 im Salon gezeigtes Gemälde Rencontre de Faust et de Marguerite, ein Motiv aus der Tragödie Faust von Johann Wolfgang von Goethe, wurde umgehend vom französischen Staat für das Musée du Luxembourg angekauft und befindet sich heute in der Sammlung des Musée d’Orsay. Tissot etablierte sich in den 1860er Jahren als erfolgreicher Maler der Pariser Oberschicht, wandte sich aber auch der Darstellung von Lebedamen zu. Seine Serie der La Femme a Paris gehört zu diesen Motiven.

 

James Tissot, Rencontre de Faust et de Marguerite, 1861, Musée d’Orsay

Nach seiner Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 schloss sich Tissot der Pariser Kommune an und war nach deren Niederschlagung gezwungen, Frankreich zu verlassen. Im Mai 1871 floh er nach London, wo er sich im Stadtteil St. John’s Wood niederließ. Hier lebte er ab 1876 mit seiner irischen Geliebten Kathleen Newton, einer geschiedenen Frau mit zwei Kindern, was gegen die Moralvorstellungen im viktorianischen England verstieß. Kathleen Newton wurde Tissots Muse und bevorzugtes Modell.

 

 

James Tissot, Kathleen Newton in an Armchair

In den 1870er Jahren fertigte er zahlreiche zeitgenössische Genrebilder und Porträts der englischen Oberschicht, mit denen er große Erfolge feierte. Unter dem Einfluss von James McNeill Whistler und Alphonse Legros widmete er sich in dieser Zeit auch der Radierung, einer Technik, die er bei Francis Seymour Haden studierte. Darüber hinaus zeichnete er Karikaturen für die britische Zeitschrift Vanity Fair.

 

 

James Tissot, July - The Sea Side

Eine Einladung von Degas zur Teilnahme an der ersten Gruppenausstellung der Impressionisten 1874 lehnte er ab und kam erst 1876 nach Paris zurück, wo seine Werke großen Beifall fanden. 1880 gründete er zusammen mit Haden, Legros und anderen Künstlern die Society of Painter-Etchers and Engravers, um die Radierung (Etching) und den Kupferstich (Engraving) als anerkannte Kunstformen zu etablieren.

 

 

 

James Tissot,

Hide and Seek, c.1877,

National Gallery of Art, Washington DC

1882 starb die erst 28-jährige Kathleen Newton an Tuberkulose. Nur fünf Tage nach ihrem Tod zog Tissot endgültig wieder nach Paris. Sein Londoner Haus verkaufte er später an seinen Freund Lawrence Alma-Tadema. Als etablierter Künstler stellte er in Paris mit immer größerem Erfolg regelmäßig seine Werke aus. Er bewegte sich in der Pariser Hautevolee und zählte beispielsweise die Brüder Goncourt zu seinen Freunden.

 

 

Tissot, The Wisdom of Solomon, Jewish Museum, New York City

Durch den Tod seiner Geliebten zunächst in eine persönliche Krise gestürzt, wandte sich Tissot dem Spiritualismus zu und war hierbei besonders von dem Medium William Eglinton (1858–1933) beeinflusst. Ab 1886 konzentrierte sich Tissot vornehmlich auf religiöse Themen. Er bereiste in den Folgejahren mehrmals Palästina und schuf eine Serie mit Illustrationen des Alten Testaments. 1896 stellte er in Paris 350 Grafiken zum Leben Christi aus, die später in zwei Bänden verlegt wurden.

 

Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/James_Tissot)

 

 

 

 

James Tissot,

Photo,

ca. 1890

 

J. James Tissot,

Das Leben unseres Herrn Jesus Christus

- Titelseite des Katalogs

Einführung (von James Tissot)

 

Bei meiner Rückkehr aus Jerusalem im März 1887 besuchte ich meinen Vater, ein Christ der alten Schule und frommer Katholik. Ich zeigte ihm meine Aufzeichnungen, meine Skizzen und all die Dokumente, die ich aus dem Ausland mitgebracht hatte. Als er die Ansichten und die genauen Proportionen der Orte sah, von Golgatha im Besonderen, rief er aus: „Ich muss wohl alle Vorstellungen ändern, die ich mir über diese Dinge gemacht hatte. Wie! Golgatha, war kein hoher Berg bedeckt mit Steinen und Gestrüpp? Nein, antwortete ich ihm; Golgatha, war nur höchstens sechs oder sieben Meter hoch. Ebenso das Heilige Grab in der Nähe sah ganz anders aus, als du es dir vorstellst. Dein Fehler ist ähnlich wie der der meisten Gläubigen. Die christliche Welt hat seit langer Zeit Vorstellungen, die von den verzerrten Fantasien der Maler geprägt sind; es müsste eine große Menge an Bildern geben, um diesen Geist auszutreiben und die Vorstellungen einigermaßen der Realität anzupassen. Alle Schulen haben in diesem Punkt mehr oder weniger bewusst in die Irre geführt. Lediglich mit der Inszenierung beschäftigt wie die Schulen der Renaissance oder mit den Emotionen, wie die mystischen Schulen, verließen sie eindeutig das Feld der Geschichte und der topographische Genauigkeit. Wäre es nicht an der Zeit, in einem Jahrhundert, in dem das Ungefähre nicht mehr ausreicht, zur Realität zurückzukehren, ich sage nicht dem Realismus …

 

 

James Tissot, Woman and Child of Jericho

 

James Tissot,

An Armenian

Angezogen von der göttlichen Figur Jesus und den liebenswerten Szenen der Evangelien und im Wunsch so viele verschiedene Aspekte wie möglich sichtbar zu machen entschied ich mich, nach Palästina zu gehen, um es als sammelnder Pilger zu besuchen. War es nicht nötig vor Ort die Silhouette der Landschaften zu studieren, die Eigenheiten der Bewohner und zu versuchen, unter mehrere Schichten von verschwundenen Generationen, die Menschentypen und Materialien der Antike zu finden?

 

 

James Tissot, Transept of the Mosque of El-Aksa

James Tissot, Chapiteau de la mosquée d'El Aksa

Ich reiste am 15. Oktober 1886 ab. Ich war gerade fünfzig Jahre alt.

 

In Ägypten angekommen, wurde mir sofort klar, dass ich keine Enttäuschung zu befürchten hatte; Alexandria und Kairo haben mich für meine Reise bereits reichlich entschädigt, was mir den direkten Eindruck der Antike vermittelt.

 

 

James Tissot, Femme de Caire

James Tissot, Types of Jews

Bei solchen Dokumenten schien es mir fast nutzlos weiter zu reisen; das Altertum war dort greifbar, und es schien nicht schwer, es von der leichten Schicht der Moderne zu reinigen, die es bedeckt, um gleich zu den Überresten aus alten Zeiten zu gelangen. Als ich jedoch in Palästina ankam, war der Eindruck ein anderer; ich habe gespürt, dass dieses Afrika nicht der ganze Osten war, dass dort, die Menschen, die Sitten, die Materialien der Städte, erst recht die Landschaften, die Sonne, alles anders war. Als ich weiter nach Norden ritt, Richtung Nazareth, Libanon und Damaskus fühlte ich die Anwesenheit der türkischen Menschen, das heißt, der Menschen aus dem Norden, mit ihren Sitten, ihrer Sinnlichkeit, ihren Trachten, speziell, aus mit Pelzen gefütterten und beladenen Stoffen, Stickereien, die eine ganz andere Anpassung erfordern. – Ich habe dann durch den Vergleich zwischen dem Norden und dem Midi eine vollständigere, genauere Vorstellung vom jüdischen Land gewonnen.

 

James Tissot, Jerusalem from the South with Sion and the Mosques of El-Aksa and Omar at Left

James Tissot, Jerusalem Seen from the Mount of Olives

Was die Gebäude betrifft, so war der allgemeine Charakter gleichermaßen auffallend. In Afrika und im Norden Palästinas, wo Holz verwendet wird für Konstruktion und Dekoration von Häuser und anderen Gebäuden, war es ganz anders als in Judäa, wo das Holz fehlt, wo es schon immer aus dem Libanon gebracht wurde für die Paläste und Höfe der Tempel. Jedes Haus war gewölbt, und die Kuppel blieb über dem Dach sichtbar; von dort nach Judäa, diese Menge kleiner Kuppeln, die sich von den geraden Dächern nördlicher und südlicher Städten abheben.

 

 

James Tissot,

A Street in Jerusalem

 

James Tissot,

Via Dolorosa

All diese allgemeinen Überlegungen brachten mich auf den Weg der Studien, die ich machen musste. Die Intuition galt es zu entwickeln. Jedes Werk, was auch immer es sein mag, hat sein Ideal; mein Ideal war die Wahrheit, die Wahrheit im Leben Christi. Zur Echtheit zurückkehren und in den Augen der Zuschauer die göttliche Persönlichkeit Jesu wieder zu beleben, in seinem Geist, in seinen Taten, in der ganzen Erhabenheit seiner Lehren. Was könnte attraktiver sein? was könnte schwieriger sein, Ich musste mich so gut wie möglich mit den Evangelien identifizieren, ich lies sie hundertmal, und am besten da, an genau den Orten, wo all dies erhabenen Szenen geschehen sind, wo wir besser all diese Eindrücke erfassen und empfangen können.

 

 

James Tissot, Portico of the Mosque of Mohamet-Ali

James Tissot, Judaic Ornament

Nun, da meine Meditationen Form angenommen haben, und nach zehnjähriger Arbeit dieses neue "Leben Unserer Herr Jesus Christus" in einer präzieseren Gestalt der Dinge, die ich gesehen und erlebt habe, erscheinen wird, möchte ich dies sagen: Ich kann nicht behaupten, dass ich mich an die Ereignisse erinnere, dass sie genau so passiert sind; ich wollte nur eine persönliche Interpretation liefern basierend auf seriösen Gegebenheiten und ich wollte so gut wie möglich die vage Unsicherheit der Gedanken ausschließen.

 

 

 

James Tissot, 3 Judaic Ornaments - Rosette

So habe ich, so hoffe ich, eine nützliche Arbeit geleistet und einen Schritt in Richtung der Wahrheit gemacht, einen Meilenstein gelegt, der den Weg zeigen wird, um weiter in diese unerschöpfliches Thema einzudringen. Falls es jemand weiter studieren und erkunden möchte, möge er sich beeilen; weil die Daten noch vorhanden sind, Dokumente, die Jahrhunderte überdauerten, werden zweifellos bald verschwinden, in dieser Zeit der Ingenieure und Eisenbahnen, durch die unwiderstehliche Woge überströmender Modernität.

 

James Tissot

Übersetzung Google Übersetzer und FD (manchmal ziemlich holbrig!)

 

 

James Tissot,

Portrait du pèlerin (self portrait), Brooklyn Museum

Die Bilder und die Texte

 

Die meisten Bilder dieser Präsentation stammen von der Website des Brooklyn Museum, New York. Da die heruntergeladenen Bilder oft Fotos von Originalen in Passepartouts waren, manchmal schlecht geschnitten und mit Klebestreifen versehen, war es im Interesse eines einheitliche Aussehens nötig, die meisten Bilder geringfügig zu schneiden.

 

Leider ist die Bildqualität sehr unterschiedlich, bei einigen Aufnahmen sogar ziemlich schlecht, aber um eine möglichst umfassende Darstellung zu gewährleisten, habe ich auch diese Bilder aufgenommen.

 

Bei der Nummerierung und den Bildnamen folge ich der Publikation J. James Tissot, LA VIE DE NOTRE-SEIGNEUR JÉSUS-CHRIST, Illustrée par plus de quatre cents gravures d'après les quatre Evangiles, Toronto, 1897. Die Bildnamen weichen in einigen Fällen von den Bildnamen des Brooklyn-Museum ab.

 

Die Evangelien-Texte entstammen der Einheitsübersetzung 2016 (EU), Herausgeber: Katholisches Bibelwerk. Bei der Zuordnung der Texte hab ich mich zunächst an den Bildnamen Tissots orientiert. Viele Bilder beziehen sich eindeutig auf Bibelzitate. Da, wo eine klare Zuweisung nicht möglich war, weil z.B. mehrere oder alle Evangelisten einen Vorgang beschrieben haben, habe ich den Text ausgewählt, der meines Erachtens dem Bild am meisten gerecht wird. Das ist natürlich eine sehr subjektive Entscheidung.

 

Einigen Bildern sind keine Texte beigestellt. Meist handelt es sich um Bilder, die keine Zuordnung zulassen (z.B. Bild Nr. 292, 293 294, 299, 305 etc.) die aber durch den Handlungsablauf verständlich sind. Es gibt aber auch Bilder, die sich nicht auf Inhalte aus den Evangelien beziehen (z.B. Bild-Nr. 272, 283, 284, 289, 295) und die mir selbst z.T. unverständlich sind..

 

Manche Bilder aus der Tissot‘schen Liste fehlen, entweder weil sie meines Erachtens keinen unmittelbaren Bezug zur Passion haben oder aber einfach noch nicht  im Netz gefunden wurden.

 

FD

 

https://www.brooklynmuseum.org/

 

https://www.bibleserver.com/bible/EU

 

James Tissot, Jésus regardant à travers le treillis

Catalogue des Œuvere de J. James Tissot, LA VIE DE NOTRE-SEIGNEUR JÉSUS-CHRIST, Illustrée par plus de quatre cents gravuresd'après les quatre Evangiles, Toronto, Catalogue des Œuvere de J. James Tissot, LA VIE DE NOTRE-SEIGNEUR JÉSUS-CHRIST, Illustrée par plus de quatre cents gravuresd'après les quatre Evangiles, Toronto, 1897
LA VIE DE NOTRE-SEIGNEUR JÉSUS-CHRIST.pd[...]
PDF-Dokument [1.4 MB]

Tissot, Self Portrait, 1898

 

 

Das gefährlichste

Möbelstück ist die

›Lange Bank‹,
das gefährlichste

Instrument die

›Alte Leier‹.
Abraham a Sancta Clara

Wer Trinken, Rauchen und Sex aufgibt,

lebt auch nicht länger.

Es kommt ihm nur so vor.
Sigmund Freud

Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
Gustav Mahler

Was wir brauchen,

sind ein paar verrückte Leute;

seht euch an,

wohin uns die Normalen gebracht haben.
George Bernard Shaw

Der Kluge lernt aus allem
und von jedem,
der Normale aus
seinen Erfahrungen und
der Dumme
weiß alles besser.
Sokrates
Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von allen.
Karl Valentin

Um ernst zu sein,

genügt Dummheit,

während zur Heiterkeit

ein großer Verstand unerläßlich ist.
William Shakespeare

Blüte edelsten Gemütes
ist die Rücksicht;
doch zuzeiten
sind erfrischend

wie Gewitter
goldne Rücksichtslosigkeiten.

Theodor Storm

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