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Eugen Roth 1895-1976
Die Katze
Ganz unberührt von Lob und Tadel,
Setzt sie sich durch als alter Adel,
man muß sie nehmen wie sie ist,
Und ihr noch danken, wenn sie frißt.
Algernon Charles Swinburne 1837-1909
An eine Katz
Mein edler Freund, ich bitte sehr:
Komm doch her,
Sitz neben mir und schau mich dann
Mit deinen lieben Augen an,
Mit Augen voller Glanz und Gold;
Dein Blick, er ist so treu und hold.
Dein wundervolles weiches Fell,
Schwarz und hell,
So seidig, üppig, voller Pracht,
Wie Wolkenhimmel in der Nacht
Belohnt die Hand, die dich liebkost,
Mit freundlicherem Glück und Trost.
Die Hunde freunden gern sich an
Mit jedermann.
Doch du, von lauterer Natur,
Liebst deine wahren Freunde nur,
Berührst mit deiner Pfote mich -
Ja, Lieber, ich verstehe dich.
Was geht wohl vor in deinem Geist -
Ach, wer weiß?
Wenig nur ist uns bekannt
Trotz unsrem Freundschaftsband.
Vielleicht ist’s dem Menschen nur vergönnt,
Daß er das Leben besser kennt.
Charles Baudelaire 1821-1867
Komm, schöne Katze, an mein Herz,
doch ziehe ein die scharfen Klauen;
laß mich in deine Augen schauen,
in Augen aus Achat und Erz.