Die Wendung noli me tangere ist in der lateinischen Übersetzung des Johannesevangeliums der an Maria Magdalena gerichtete Ausspruch Jesu nach seiner Auferstehung (Joh 20,17 EU) und heißt übersetzt „Rühre mich nicht an“ oder „Berühre mich nicht“. Maria Magdalena begegnet dem Bericht des Johannesevangeliums zufolge als erste dem Auferstandenen in der Nähe des leeren Grabes, erkennt ihn jedoch nicht, sondern hält ihn für den Gärtner. Daher befragt sie diesen, ob er etwa den vermissten Leichnam des Gekreuzigten weggetragen und wohin er ihn gelegt habe. Erst als Jesus sie bei ihrem Namen nennt, erkennt sie ihn. Offenbar auf ihren Versuch, ihn zu küssen oder zu umarmen, reagiert Jesus mit dem sprichwörtlich gewordenen Ausspruch und begründet sein Verbot damit, er sei noch nicht zum Vater aufgefahren. Maria Magdalena fordert er auf, die Jünger zu informieren. Sie wird dadurch zur ersten Zeugin und Verkünderin der Auferstehung Jesu Christi.
Die nur im Johannesevangelium erwähnte Szene wurde zum Thema einer langen, weitverbreiteten und kontinuierlichen ikonographischen Tradition in der christlichen Kunst, die vom Hochmittelalter bis ins 20. Jahrhundert reicht. Maria Magdalena kniet vor Jesus und versucht, sein Gewand oder seine Füße zu küssen. Jesus, in der einen Hand oft die Schaufel des Gärtners oder das Vexillum crucis haltend, vollführt ihr gegenüber einen Handgestus. Zwei Varianten sind in der ikonographischen Tradition vorherrschend: Ein Lehr- und Verkündigungsgestus (erhobener Unterarm mit ausgestreckten drei Fingern) und ein Abwehrgestus (nach unten gerichteter Arm mit nach oben abgewinkelter Hand, öfter mit auf die Daumenspitze gelegtem Mittelfinger, kleiner Finger und Zeigefinger angehoben und leicht gebogen). Quelle: Wikipedia
Markus
Mk 16 9 Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammengewesen waren und die nun klagten und weinten. 11 Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht.
Johannes
Joh 20 11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. 12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. 13 Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. 14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Joh 20 15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. 16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. 17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18 Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.